Die Vorfreude ist Marcus Reuter anzumerken. Nach der langen Corona-Pandemie wartet endlich ein kulturelles Highlight auf die Moselstadt. Reuter leitet das Rheinische Landesmuseum Trier. Noch 100 Tage bis zum Beginn der großen Landessausstellung "Der Untergang des Römischen Reichs". 700 Exponate sollen insgesamt in allen drei Museen gezeigt werden. Sie stammen aus 20 verschiedenen Ländern. Die meisten befinden sich noch in ihren Heimatmuseen.
Ausstellungsstücke kommen aus der ganzen Welt
Die Ausstellungsstücke würden erst kurz vor der Ausstellung eintreffen. Denn oft würden sie für maximal sechs Monate verliehen. Besonders freut sich Markus Reuter auf ein paar Schreibtäfelchen aus Algerien. Mit Tinte auf Holzbrettchen hätte man Kaufverträge geschrieben - diese Verträge seien im besten Römischen Recht abgefasst. Und zwar nach dem Ende des Römischen Reiches, als die Vandalen herrschten. Man sehe daran, dass nach dem Ende Römischen Reiches das Römische Recht weiter gegolten habe, so der Historiker.
Drei Museen beleuchten unterschiedliche Aspekte
Die Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum blickt auf den Zerfall des Imperium Romanum ab dem Ende des fünften Jahrhunderts und dessen Ursachen. Das Museum am Dom setzt unter dem Titel "Im Zeichen des Kreuzes - Eine Welt ordnet sich neu" einen Fokus auf die Anfänge des Christentums und dessen Aufschwung nach dem Untergang Roms. Das Fortleben des römischen Reiches in der Kunst- und Kulturgeschichte ist wiederum der Fokus im Stadtmuseum Simeonstift unter dem Titel "Das Erbe Roms. Visionen und Mythen in der Kunst".
Große Ausstellung in Trier Das Ende des römischen Reiches
Das Ende des römischen Imperiums hat die Phantasie der Menschen immer beschäftigt. Im Juni beginnt in Trier die große Ausstellung über das Ende der antiken Supermacht und liefert Antworten.
Rheinland-Pfalz als römischstes Bundesland
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) betonte, noch nie zuvor sei eine große Ausstellung der Frage nachgegangen, warum das Römische Reich untergegangen sei. Rheinland-Pfalz sei das römischste Bundesland. Es sei in seiner ganzen Landesfläche vom antiken Rom beeinflusst worden. Lewentz betont: "Von Trier aus ist Weltpolitik gemacht worden. Von hier aus ist regiert worden, daher ist Trier der ideale Standort für eine solche Ausstellung." Und: Das Interesse sei groß. Fast 100 Tage vor Beginn der Ausstellung am 25. Juni seien schon über 430 Führungen reserviert, so Lewentz. Das Budget der Ausstellung beläuft sich auf mehr als fünf Millionen Euro.