"Wir sind impfberechtigt", sagt der stellvertretende Vorsitzende der Landesapothekenkammer, Thomas Christmann. Voraussetzung sei eine Schulung. Die 100 Apotheker, die bereits gegen Grippe impfen dürften, bräuchten diese eigentlich nicht, aber sie könnten noch keinen Impfstoff für sich bestellen, sondern nur für Ärzte auf Rezept. Dafür müsse noch die Verordnung im Bundesgesundheitsministerium geändert werden.
Zahnärzte könnten Anfang 2022 impfen
Unklar sei auch noch, wie die Impfungen täglich an das Robert Koch-Institut gemeldet werden sollen. "Das dürfte aber kein Hexenwerk sein." Christmann würde in seiner Apotheke in Hamm im Westerwald jedenfalls impfen, sobald es möglich ist. Die Landeszahnärztekammer schätzt, dass es im ersten Quartal 2022 losgehen kann - zuvor müsse aber noch einiges geklärt werden, auch die Schulungen seien noch notwendig.
Die Zahnärzte werden nach Einschätzung ihrer Bundeskammer zunächst in externen mobilen Einheiten, Arztpraxen und Impfzentren ihre Kollegen und Kolleginnen unterstützen, bevor sie auch in eigenen Praxen die Spritze gegen das Virus setzen können. Dafür fehle unter anderem noch die Software. Rund 3.400 Zahnärztinnen und Zahnärzte praktizierten in Rheinland-Pfalz, wie viele davon im Kampf gegen die Pandemie mitimpfen wollen, ist unklar.
Tierärzte sehen Vorteil von gutem Verhältnis zu Tierbesitzern
Die Tierärzte seien auch noch in Abstimmungen mit der Ärztekammer und den Behörden. "Wenn die schnell sind, könnte das zum Jahreswechsel losgehen", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Praktizierender Tierärzte, Rainer Schneichel, aus Mayen. Die Haftpflichtfrage sei bereits geklärt und werde vom Staat übernommen. Nach einer kleinen Schulung könnten die Tierärzte dann loslegen. "Es ist ja doch ein bisschen anders, eine Katze, einen Affen oder einen Menschen zu impfen."
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Viele Menschen hätten ein Vertrauensverhältnis zum Arzt ihrer Tiere und ließen sich daher auch gerne von diesem impfen, berichtet Schneichel. Rund 1.400 Tierärzte und -ärztinnen gebe es in Rheinland-Pfalz, darunter aber auch viele in der Verwaltung und den Veterinärämtern. Schneichel rechnet damit, dass etwa ein Drittel bis die Hälfte mitimpfen werde.
Hoch: Können jede Hand brauchen, die impft
"Wir werden sie noch alle brauchen, bei der Verabreichung des Omikron-adaptierten Impfstoffs", sagt der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). "Wir können jede Stelle und jede Hand brauchen, die impft." Allerdings gibt es noch keinen Termin für den Impfstart von Apotheken, Tier- und Zahnarztpraxen. Noch müssen Hürden ausgeräumt werden. Offizieller Start für die Corona-Schutzimpfungen in Rheinland-Pfalz war am 27. Dezember 2020 ein Altenheim in Koblenz.