Die CDU Rheinland-Pfalz muss sich neu aufstellen, weil ihr mit Julia Klöckner das erfolglose Zugpferd abhanden gekommen ist. Der mutmaßliche neue Landeschef Baldauf ist zugleich der alte, der 2011 Klöckner den Vorsitz überließ - mangels eigener Zugkraft. Der aktuelle CDU-Landtagsfraktionschef versucht es deshalb im zweiten Anlauf mit einem Team.
Ziel: Mehr Frauen und junge Menschen erreichen
Weiblicher soll der neue CDU-Landesvorstand unter anderem werden, so Baldaufs Plan. Er sieht zwei statt drei Stellvertreter-Posten für den Landesvorsitz vor, die an zwei Frauen und einen Mann gehen sollen: Die beiden Landtagsabgeordneten Ellen Demuth und Jenny Groß sowie den Bundestagsabgeordneten Jan Metzler. Keiner von ihnen ist über 40.
Mehr Frauen und mehr junge Menschen möchte und muss die Landes-CDU in Zukunft erreichen. Mitmachpartei soll sie werden, um die Serie von historisch schlechten Wahlergebnissen zu beenden. Sogar Schnuppermitgliedschaften für Unentschlossene sollen möglich sein. Dem möglichen neuen Führungsteam ist klar: Die CDU muss sich gewaltig strecken, um wieder Menschen in Rheinland-Pfalz für sich zu begeistern.
Problem: Baldauf geht wieder nur zögerlich voran
Ein Problem dabei: Der erwartete neue Landeschef Baldauf geht wieder nur zögerlich voran. Als Aufgabe des Teams sieht er, die Partei bis zu den Kommunalwahlen in zwei Jahren als stärkste kommunale Kraft zu stabilisieren Keiner könne sagen was in vier Jahren sei, erklärte Baldauf. Ob er die Partei auch in die nächste Landtagswahl führen möchte, ließ er damit offen.
Damit deutet vieles daraufhin, dass das Team Baldauf nicht das Team Zukunft sondern das Team Übergang sein wird. Verbunden mit der Hoffnung, dass die CDU bis zur nächsten Landtagswahl noch jemanden mit mehr Strahlkraft entdeckt. Bisher hat jedenfalls niemand in der niederlagengeplagten Landespartei signalisiert, dass er oder sie sich zutraut, bei der Neuaufstellung kraftvoll voranzugehen. Auch die drei mutmaßlichen Stellvertreter Baldaufs vermieden eine Antwort auf die Frage: Warum kandidiert von Ihnen niemand für den Vorsitz?