Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l) und Kandidat Gerhard Trabert unterhalten sich vor Beginn der Bundesversammlung im Paul-Löbe-Haus. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Kay Nietfeld)

Bundespräsidentenwahl in Berlin

Steinmeier will sich mit Trabert gegen Obdachlosigkeit engagieren

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Bei der Bundespräsidentenwahl war der Mainzer Arzt Trabert zwar chancenlos. Doch ein Ziel hat er erreicht: Der wiedergewählte Bundespräsident Steinmeier kündigte in seiner Rede an, mit Trabert gegen Obdachlosigkeit kämpfen zu wollen.

"Sie haben mit Ihrer Kandidatur auf ein Thema aufmerksam gemacht, das mehr Aufmerksamkeit verdient: die Lage der Ärmsten und Verwundbarsten in unserem Land", sagte Frank-Walter Steinmeier am Sonntag in Berlin an den Kandidaten der Linken, Gerhard Trabert, gewandt. "Dafür, Herr Trabert, gebührt Ihnen nicht nur Respekt, sondern ich hoffe, dass Ihr Impuls erhalten bleibt."

Trabert engagiert sich seit Jahrzehnten für die medizinische Versorgung von Obdachlosen und in der Flüchtlingshilfe. Sowohl Trabert als auch er selbst beschäftigten sich mit dem Thema Obdachlosigkeit seit langer Zeit, sagte Steinmeier. "Warum schauen wir nicht, ob wir diesem drängenden Thema gemeinsam mehr Aufmerksamkeit verschaffen können, Herr Trabert? Ich würde mich freuen, wenn wir darüber ins Gespräch kämen."

Trabert bekommt mehr Stimmen als erwartet

Trabert erhielt bei der Wahl des Bundespräsidenten am Sonntag in Berlin 96 Stimmen. Der von den Linken als Kandidat aufgestellte Parteilose bekam damit deutlich mehr Stimmen als von den 71 Delegierten der Linken in der Bundesversammlung. Gewählt wurde erwartungsgemäß der amtierende Bundespräsident Steinmeier für eine zweite Amtszeit. Er erhielt 1.045 Stimmen. Insgesamt wurden 1.425 gültige Stimmen abgegeben, davon 86 Enthaltungen.

Auf den von der AfD aufgestellten Ökonomen Max Otte entfielen 140 Stimmen und auf die von den Freien Wählern nominierte Physikerin Stefanie Gebauer 58 Stimmen. Der Bundespräsident ist das höchste Verfassungsorgan. Zugleich hat das Staatsoberhaupt als Lehre aus der gescheiterten Weimarer Republik nur geringe direkte Machtbefugnisse. Er prüft und unterzeichnet Gesetze und hat vor allem repräsentative Aufgaben.

Nach der Bundespräsidentenwahl Glückwünsche an Steinmeier aus Rheinland-Pfalz

Mit großer Mehrheit hat die Bundesversammlung Frank-Walter Steinmeier für weitere fünf Jahre als Bundespräsident bestätigt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nannte es einen Segen, Steinmeier an der Spitze des Staates zu haben.

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SWR