Trotzdem kam die Nachricht für viele überraschend, auch wenn in den vergangenen Wochen immer mal wieder Hubigs Name im Zusammenhang mit einem Posten im Bundeskabinett fiel. Selbst ihre engsten Mitarbeiter wurden erst kurzfristig informiert.
Stefanie Hubig ist gebürtige Hessin. Ende 1968 wurde sie in Frankfurt geboren. Später studierte sie an der Uni Regensburg Jura und arbeitete in Ingolstadt (Bayern) als Richterin.
Von Berlin nach Mainz und wieder zurück
In Berlin kennt sich die 56-Jährige aus: 2000 wechselte sie ins Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz und stieg zur Referatsleiterin auf.
2008 ging Hubig nach Mainz und arbeitete in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei. Ein Jahr später übernahm sie die Leitung der Abteilung Strafrecht im rheinland-pfälzischen Justizministerium.
2014 dann wieder Rückkehr nach Berlin: Hubig wurde Staatssekretärin und Amtschefin im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Justizminister war damals ihr Parteikollege Heiko Maas.
2016 holte sie die damalige Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), in ihr Kabinett und ernannte Hubig zur Ministerin für Bildung.
2020 war Hubig Präsidentin der Kultusministerkonferenz. Seit 2024 ist sie dort zudem Koordinatorin der SPD-geführten Länder.
Juristin Hubig: Ruf als Bildungsexpertin erworben
Als Bildungsministerin hat sich die ausgebildete Juristin in den vergangenen Jahren einen Ruf als Expertin erworben. Deshalb wurde sie auch in den vergangen Wochen immer mal wieder als Bundesbildungsministerin gehandelt. Mit der neuen Bundesbildungsminsterin Karin Prien, auch eine ausgebildete Juristin, versteht sie sich gut. Beide haben gemeinsam mit der Kultusministerin von Baden-Württemberg, Theresa Schopper (Grüne), ein Buch geschrieben: "Bessere Bildung 2035".
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In Rheinland-Pfalz nicht immer unumstritten
Stefanie Hubig war nicht immer unumstritten in RLP. 2021 trat ein Kitagesetz in Kraft, das unter anderem allen Kindern eine siebenstündige Betreuung garantiert. Das kritisieren bis heute viele Erzieher, die sich überfordert fühlen. Das Gesetz trieb die Inklusion in den Schulen voran und brachte auch die "Schule der Zukunft" in Gang.
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Mit ihren Reformen bewirkte Hubig Einiges, erntete aber auch Kritik von Betroffenen, Gewerkschaften, Verbänden und Opposition. Während der Corona-Pandemie plädierte Hubig immer wieder für eine frühzeitige Öffnung der Schulen und wies auf die negativen Auswirkungen, die die Schließung auf Kinder hat, hin.