Der Ukraine-Krieg hat Folgen für die Erntehelfer - aber nicht so stark wie angenommen.
Erntehelfende kommen aus Rumänien
Die große Mehrheit der Helfenden zur Spargelzeit kommt inzwischen aus Rumänien. Laut Andreas Köhr vom Bauern- und Winzerverband kann davon ausgegangen werden, dass diese Spargelstecher ihre Arbeit wie gewohnt antreten werden. Sie leben zu einem Großteil in Regionen Rumäniens, die nicht vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. Trotzdem ist es möglich, dass vereinzelt Erntehelfer nicht wie vereinbart kommen, da sie z.B. in den Grenzregionen zu Moldau oder zur Ukraine gebraucht werden. Köhr betont, dass dies absolut verständlich ist, da der Krieg auch für die Nachbarländer eine Ausnahmesituation darstellt. Daher sei es nachvollziehbar, wenn Helfende in diesem Jahr nicht die Arbeit in Deutschland annähmen.
In früheren Zeiten kam die Mehrzahl der Helfenden in der Landwirtschaft aus Polen - einem Land, welches gerade eine riesige Flüchtlingsbewegung meistern muss. Seit dem wirtschaftlichen Aufschwung in Polen ist diese Anzahl jedoch stark gesunken und für die Ernte im Moment weniger relevant.
Weniger Kräfte in RLP
Ein lokaler Erntehelfermangel kann trotzdem erwartet werden, wird aber im Gegensatz zu 2020 nicht flächendeckend vorkommen. Viele Landwirtschaftsbetriebe haben, so der Bauern- und Winzerverband, zur Sicherheit (durch Corona und den Ukraine-Krieg) schon mehr Erntehelfer angefragt als in den Jahren davor. Unsicherheit besteht aber mit Blick auf die weiteren Auswirkungen des Krieges.
Der Bauern- und Winzerverband hatte daher die Ausweitung der sozialversicherungsfreien Tätigkeit für die Erntehelfer von 70 auf 115 Tage auch in diesem Jahr gefordert. Damit würde es weniger Rotation im Personal gegeben, was die Erntesicherheit erhöhen würde und außerdem im Sinne der Corona-Bekämpfung gewesen wäre. Diese Forderung wurde von der Bundesregierung für das Jahr 2022 abgelehnt.
Gutes Wetter In ein paar Tagen gibt es ersten Spargel aus Rheinhessen
Das schöne Wetter hat den Spargel auf den Feldern in Rheinhessen wachsen lassen. Bald geht die Ernte los.