- Schwimmer zieht es schneller in die Fahrrinne
- Fließgeschwindigkeit ist bei Niedrigwasser höher
- Verletzungsgefahr steigt bei Niedrigwasser
Auf der Suche nach Abkühlung im Hochsommer treibt es viele nicht nur in Schwimmbäder und Badeseen, sondern auch an die Rheinufer - zum Beispiel bei Mainz, Koblenz oder Oppenheim. Und jetzt, wo der Wasserstand so niedrig ist, ist es vielleicht auch weniger gefährlich, könnte man denken.
Ein gefährlicher Trugschluss! Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt, gerade bei Niedrigwasser ist der Rhein sehr gefährlich.
Schwimmer zieht es schneller in die Fahrrinne
"Die Schiffe verdrängen Wasser in Richtung Ufer, das dann zur Flussmitte zurückfließt und Menschen mit in die Fahrrinne ziehen kann", erklärt DLRG-Sprecher Martin Holzhause. "Bei Niedrigwasser werden die Badenden schneller in die Fahrrinne und damit in die Gefahrenzone gezogen." Dazu kommt, dass der Sog eines vorbeifahrenden Schiffes im Fluss noch deutlich spürbar ist, wenn es schon fast nicht mehr zu sehen ist.
Am vergangenen Wochenende ging ein solcher Fall in Ludwigshafen glimpflich aus. Zwei Schwimmer, die abgetrieben wurden, nachdem ein Schiff vorbeigefahren war, konnten sich schließlich aus eigener Kraft ans Ufer retten. Die Feuerwehren aus Ludwigshafen und Mannheim waren da schon mit Booten und Fahrzeugen ausgerückt. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz.
Fließgeschwindigkeit ist bei Niedrigwasser höher
Der Rhein fließt schneller, wenn der Fluss nicht mehr so breit und so tief ist. Schwimmerinnen und Schwimmer werden also viel schneller abgetrieben und kommen noch weniger gegen die Strömung an. Auf Hindernisse, wie etwa Brückenpfeiler treibt man viel schneller zu, als bei höheren Wasserständen, warnt Holzhause.
Verletzungsgefahr bei Niedrigwasser steigt
Bei Niedrigwasser im Rhein kommt man auch mit Gefahren in Berührung, die bei höheren Wasserstände verborgen bleiben. Eisenteile am Flussgrund, Felsen oder Gegenstände, die in den Rhein geworfen wurden. Beim Schwimmen kann das üble Verletzungen an Beinen und Füßen verursachen.
Auch Spaziergänge in das ausgetrocknete Flussbett oder auf den Buhnen können lebensgefährlich sein. Erst im Juni 2022 ist bei Bingen-Gaulsheim ein Mann ertrunken, der mit seinen Kindern über eine Buhne spazierte.