Ein Schriftzug "Gas" und die Zahl 2 stehen in einem Wohngebiet auf einem gusseisernen Straßendeckel einer Gasleitung. Wegen befürchteter Gasengpässe will der rheinland-pfälzische Städtetag, dass der Bund die Stadtwerke finanziell unterstützt. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte)

Energiekrise

Städtetag fordert Schutzschirm für Stadtwerke

Stand

Der Städtetag Rheinland-Pfalz fordert die Bundesregierung auf, wegen der Gasknappheit Stadtwerke finanziell zu unterstützen - etwa mit Bürgschaften, Krediten und Zuschüssen.

Die drohenden Engpässe bei der Gasversorgung infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine setzen auch die Stadtwerke in Rheinland-Pfalz unter Druck. Der Städtetag fordert daher finanzielle Unterstützung vom Bund, damit die kommunalen Unternehmen nicht in existenzielle Schieflagen geraten.

"Das Land Rheinland-Pfalz ist gefordert, den Druck in Richtung Bund hier weiter aufrecht zu erhalten", heißt es in einer am Donnerstag beschlossenen Resolution des Städtetags. Zudem müsse die Landesregierung mit den Kommunen für eine rechtliche Absicherung sorgen, damit kommunale Energieversorger bei finanziellen Engpässen mit Bürgschaften und Liquiditätshilfen unterstützt werden könnten.

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Der Hintergrund: Aufgrund des Ukraine-Kriegs ist der Gaspreis deutlich gestiegen. Nach Angaben des Städtetags zahlen Stadtwerke inzwischen mehr als 200 Euro für die Megawattstunde. Vor einem Jahr habe der Preis noch bei etwa 15 Euro gelegen. Stadtwerke bräuchten finanzielle Hilfen, um diese gestiegenen Preise bezahlen zu können. Außerdem könnten Stadtwerke in finanzielle Schieflage geraten, wenn Kunden die deutlich gestiegenen Preise nicht mehr bezahlen könnten, heißt es vom Städtetag.

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"Nicht hilfreich sind in diesem Kontext Zwischenrufe von Landesvertretern, die einzelne Bereiche und Maßnahmen zur Energieeinsparung von vornherein ausschließen wollen. Dies ist weder verantwortlich, noch wird es dem Ernst der Lage gerecht", sagte Städtetagspräsident Michael Ebling (SPD).

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