Warnung vor Ausdauersport im Freien

Luftqualität schlecht: Warum die Feinstaubbelastung gerade erhöht ist

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Seit Anfang Februar melden Wetterapps schlechte Luftqualität. Wir erklären, woran das liegt, was das für die Menschen bedeutet und warum man bis zum Wochenende auf Ausdauersport verzichten sollte.

Fast ganz Rheinland-Pfalz war am Dienstag rot oder dunkelrot. Heißt: Schlechte oder sehr schlechte Luftqualität.

Screenshot einer Wetterapp
Screenshot der Karte einer Wetterapp, Dienstag 11.2.2025

Die schlechteste Luftqualität hatten am Dienstag zum Beispiel Speyer, Ludwigshafen und Mainz, hatte IQAir (Gemeinschaftsplattform Luftqualitätsmessung) gemeldet.

Inversionswetterlage verhindert Luftaustausch

Der Grund für die schlechte Luftqualität ist eine vergangene Inversionswetterlage. Bei einer Inversion gibt es - vereinfacht gesagt - weniger Austausch zwischen den Luftschichten, weshalb sich die schlechte Luft, wie unter einem Deckel, an vielen Orten anstaut.

SWR1-Wetterexperte Andreas Machalica erklärt: Neben der Feinstaubemission durch den Straßenverkehr und vermehrtem Heizen in der kalten Jahreszeit spiele die aktuelle Wetterlage die entscheidende Rolle.

Der gesamte Feinstaub kann sich nicht so gut verteilen, weil es wenig Wind gibt.

In den vergangenen Tagen herrschte in höheren Luftschichten milde Luft, während am Boden kältere Luftmassen dominierten. Diese sogenannte austauscharme Wetterlage verhindert den vertikalen Luftaustausch, wodurch die Feinstaubkonzentration ansteigt.

Umschwung erst zum Wochenende

Die Inversionwetterlage ist zwar jetzt nicht mehr vorhanden, aber bis die Luftqualität wieder auf einem guten Niveau ist, wird es etwas dauern. Regen und Wind helfen dabei, lösen aber auch keine schlagartige Verbesserung aus. Eine bessere Luftqualität wird es wohl erst mit einem Wetterumschwung am Wochenende geben.

Dazu kommt laut dem Landesamt für Umwelt, dass im Moment eine beständige Luftströmung aus dem Südosten durch Deutschland weht. Genauer kommt die Luft aus dem Raum Tschechien, Ungarn und Polen. Dort nimmt sie Feinstaub auf und trägt ihn zu uns.

Besser kein Ausdauersport

Die erhöhte Feinstaubbelastung kann gesundheitliche Auswirkungen haben. SWR1-Wetterexperte Machalica rät daher, bei den sehr hohen Feinstaubwerten bis zum Wochenende auf Ausdauersport im Freien zu verzichten, da die mikroskopisch kleinen Partikel in die Lunge gelangen und insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Personen mit Atemwegserkrankungen gefährlich sein können.

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SWR