Allein in Mainz gibt es laut Kassenärztlicher Vereinigung Rheinland-Pfalz zehn Arztpraxen, die Tests durchführen. Die Nachfrage nach einem Termin, auch ohne Symptome und nachweislichen Kontakt zu Infizierten, sei aktuell extrem hoch.
Allerdings sollten die Kapazitäten in den Arztpraxen eher Menschen mit Symptomen vorbehalten bleiben, sagt der Mainzer Hausarzt Juraj Galan. "Wir haben immer wieder auch Selbstzahler, die einen Test zum Beispiel für den Arbeitgeber oder aus privaten Gründen haben wollen, aber wir bemühen uns, die Zahl solcher Tests bei Gesunden eher klein zu halten."
Antigen-Schnelltest in nur 15 Minuten
Für Testanfragen von Menschen ohne Symptome würden Testzentren in Frage kommen. Diese gab es bislang etwa am Frankfurter Flughafen, aber mittlerweile auch vereinzelt in Innenstädten. In Mainz etwa eröffnete kürzlich ein mobiles Testzentrum, das mit einer Kapazität von 32 Tests pro Stunde wirbt.
Für einen Termin entstehen Kosten von 50 Euro. Mittels eines Mund- oder Nasenrachenabstrichs wird vor Ort dann ein Antigen-Test durchgeführt. "Das Ergebnis liegt in weniger als 15 Minuten vor", so das Versprechen der Betreiber.
Dahinter steckt das Startup "CoviMedical" aus dem hessischen Dillenburg, das in diesen Tagen noch viele weitere Testzentren - etwa in Frankfurt oder Wiesbaden - aufgebaut hat.
Spezielle Testaktion kurz vor Weihnachten
Auch das Unternehmen "PharmGenomics" aus Mainz-Hechtsheim hat den Bedarf erkannt. Es testet etwa für das Gesundheitsamt regelmäßig die Mitarbeitenden in Heimen.
Und es bietet einen Selbsttest an, bei dem keine Teststation besucht werden muss. So wie es auch einzelne Drogeriemarktketten anbieten, bekommt man für knapp 100 Euro hier per Paket alle nötigen Utensilien. Dabei muss eine Blutprobe selbst entnommen werden und dann wieder zurückgeschickt werden. Das könnte allerdings vor Weihnachten knapp werden.
Für alle, die noch vor Weihnachten ein Testergebnis brauchen, startete das Unternehmen noch eine große Testaktion vor Ort in Mainz-Hechtsheim. Die Ergebnisse sollten noch vor dem 24. Dezember vorliegen.
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Weitere Testzentren in Rheinland-Pfalz
Zentren für Corona-Schnelltests gibt es mittlerweile in ganz Rheinland-Pfalz. In Trier auf dem Petrisberg stockt das "Medizinische Versorgungszentrum Trier" aktuell massiv seine Kapazitäten auf, um den Terminanfragen gerecht werden zu können.
DRK empfiehlt bei Zweifeln schlicht AHA-Regeln
Das DRK Rheinland-Pfalz weist darauf hin, dass Schnelltests keine abschließende Gewissheit bieten können, dass eine Corona-Erkrankung vorliegt. "Es ist immer richtig, im Zweifel ärztlichen Rat einzuholen", so eine DRK-Sprecherin auf SWR-Anfrage. Der einzige Test, der wirklich Sicherheit gibt, sei der von einem geschulten Personal durchgeführte PCR-Test.
Wolle man Großeltern, Verwandte oder die eigene Familie schützen, müssten schlicht AHA-Regeln beachtet werden: "Das heißt Abstand, Hygiene, Alltagsmaske und natürlich Kontakte reduzieren".