Demnach verzeichnete die rheinland-pfälzische Landesregierung bislang 815 Corona-Tote in Alten- und Pflegeheimen. Insgesamt starben 2.683 Personen im Land an oder mit Covid-19 (Stand: 4.2. 14:10 Uhr).
Schnelltests könnten Infektionen aufdecken
Das Coronavirus wird immer wieder in Heime eingetragen, etwa durch Personal oder Besucher. Mit Schnelltests, wie sie seit Anfang Dezember einsetzbar sind, könnten solche Infektionen schnell erkannt werden. Allerdings müssen Pflegeheimmitarbeiter in Rheinland-Pfalz nur einmal pro Woche getestet werden.
CDU fordert tägliche Tests in Heimen
Angesichts dieser Zahlen forderte der pflegepolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Michael Wäschenbach, Pflegebedürftige in Heimen besser zu schützen. So müsse es tägliche Tests für die Mitarbeiter, Bewohner und Besucher geben. Letztere werden bisher gar nicht getestet, es sei denn, die Fallzahlen des Landkreises liegen über dem Landesdurchschnitt.
Auch der Frankfurter Virologe Martin Stürmer plädierte für häufigere Tests - insbesondere von Heimmitarbeitern. Es reiche "in keinem Fall" aus, diese nur einmal pro Woche zu testen.
Dreyer verteidigt Vorschriften für Tests
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) verteidigte die Vorschriften für Corona-Tests in Pflegeheimen dagegen. Es stehe den Einrichtungen frei, ihre Mitarbeiter auch häufiger als einmal pro Woche zu testen. Die Tests stünden zur Verfügung und seien auch nicht reglementiert.
Zugleich räumte Dreyer ein, dass Hygienemaßnahmen - wie eben auch Tests - am Ende nicht dazu geführt hätten, dass die Menschen in Heimen gut genug gegen Ansteckung geschützt gewesen seien. Umso wichtiger sei es jetzt, mit Hochdruck die Impfungen fortzusetzen.
Personalengpässe machen Häusern zu schaffen
Aus Sicht vieler Heime sind die Testmöglichkeiten auch wegen fehlenden Personals begrenzt. Zwar helfen rund 300 Mitarbeiter von Katastrophenschutzverbänden sowie knapp 50 Bundeswehrsoldaten in den Einrichtungen aus. Die Bundeswehr könnte aber wesentlich mehr Hilfspersonal bereitstellen. Dreyer ließ diesen Vorwurf nicht gelten: Die Landesregierung habe jedes Heim nach seinem Bedarf von Helfern gefragt und dieser sei auch erfüllt worden, so Dreyer.