insatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr löschen einen Waldbrand bei Elmstein im Kreis Bad Dürkheim. (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Mehr Flächenbrände, kaum geeignete Ausrüstung

Trockenheit bringt Feuerwehr an ihre Grenzen

Stand

Wald- und Flächenbrände bringen die Brandbekämpfer in Rheinland-Pfalz an ihre Grenzen. Die Folgen des Klimawandels erfordern nach Einschätzung des Landesfeuerwehrchefs erhebliche Investitionen in die Ausrüstung.

"Es muss eine finanzielle Unterstützung für die Gemeinden her. Und zwar nicht erst in zehn Jahren, sondern so schnell wie möglich." Die Forderung des Landesfeuerwehr-Präsidenten Frank Hachemer ist deutlich. Das Geld werde benötigt, um die Feuerwehren so auszustatten, dass sie in der Lage seien, ihre Arbeit zu tun - egal bei welchem Brand.

Er fordert schnelle Investitionen von mehreren Millionen Euro, um die Einsatzkräfte für Löscharbeiten bei Wald- und Flächenbränden besser auszustatten - zum Beispiel mit leichteren Schutzanzügen, geeigneten Schläuchen und Löschhubschraubern. Auch der Kreisfeuerwehrinspekteur der Vulkaneifel, wo es in diesem Sommer mehrere Wald- und Flächenbrände gab, hatte zuletzt eindringlich darauf hingewiesen.

Flächenbrände erfordern andere Ausrüstung

Der Fokus bewege sich weg vom Löschen von Gebäudebränden und der Menschenrettung hin zur Bekämpfung von Flächen- und Vegetationsbränden, so Hachemer. In diesem Zusammenhang fehle es an Fahrzeugen, die für das Gelände am Hang beziehungsweise im Wald geeignet sind. Die Schutzkleidung sei ungeeignet, weil zu dick. Passend, um in ein brennendes Gebäude zu gehen, unpassend bei einem Flächenbrand in der Sommerhitze.

Auch bei den Schläuchen gebe es Anschaffungsbedarf. Statt einem punktuellen Wasserstrahl würde bei bei einem Flächenbrand feiner Wasserstaub benötigt. Nur so könnten größere Oberflächen gekühlt werden.

Ein Feuerwehrmann löscht einen Waldbrand im Westerwald bei Waldbreitbach. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Hier sieht man einen Feuerwehrmann im Einsatz bei einem Waldbrand im Westerwald. Er trägt keine Schutzjacke. Laut Hachemer seien schon Feuerwehrleute wegen der dicken Schutzkleidung bei Flächenbränden kollabiert.

Konzept zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung

Aus dem Innenministerium heißt es dazu, dass das Land den Kommunen bereits vor zwei Jahren ein Konzept zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung zur Verfügung gestellt habe, auch einen Rahmen-Alarm- und Einsatzplan gebe es. Zudem würden bereits verstärkt Spezialfahrzeuge und Ausrüstung gefördert. Fahrzeuge sollten daneben aus dem ganzen Land zusammengezogen werden, wenn der Brand besonders schwer sei.

Nach Ansicht des Landesfeuerwehr-Präsidenten müsste allerdings eine siebenstellige Summe in die Feuerwehr investiert werden, bis ein gesicherter Einsatz an allen Standorten wieder möglich sei.

Woher kommt das Wasser?

Zusätzlich müsse man an der Löschphilosophie arbeiten, so Hachemer. Der Wasserverbrauch bei Löschvorgängen müsse gesenkt werden. Oft gebe es gar keine Stellen, um Wasser zu entnehmen. Gerade beim Thema Waldbrand sei es wichtig, neue Strategien zu finden. Mit Waldschneisen könne der großflächigen Ausbreitung von Bränden vorgebeugt werden, meint Hachemer. Auch Löschteiche und verschließbare Zisternen seien denkbare Ansätze.

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