Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wissenschaftsminister Clemens Hoch (beide SPD) haben am Dienstag im Rahmen einer Delegationsreise nach Schottland die Universität Glasgow besucht. Dort sprachen sie mit Austauschstudierenden der Uni Mainz über die Folgen des Brexit.
Im Mai läuft die europäische Studienförderung Erasmus für Großbritannien aus. Die Studierenden berichteten, dass schon jetzt steigende Mieten und Studiengebühren ein Problem seien. Die Uni Mainz hat seit mehr als 40 Jahren eine Partnerschaft mit der Uni Glasgow und will auch nach dem sogenannten akademischen Brexit Austauschstudien ermöglichen.
Kostenlose Studienplätze ausgehandelt
Die Schottland-Beauftragte der Uni Mainz, Sigrid Rieuwerts, sagte dem SWR: "Abfedern können wir vor allem die Studiengebühren. Das heißt: Wir haben Plätze ausgehandelt, die kostenlos sind." Was aber nicht abgefedert werden könne, "ist das, was die an Förderung bekommen haben von der EU."
"Wir pflegen einen intensiven Austausch mit Schottland im Bildungs- und im Wissenschaftsbereich", hatte Dreyer vor Beginn der Schottland-Reise gesagt. "Wir haben ein großes Interesse daran, dass das in der Nach-Brexit-Zeit weitergeht, wir wollen keinen akademischen Brexit, wenn im Mai die Erasmus-Programme auslaufen."
Besuch im Edinburgh BioQuarter
Weiteres Thema bei den Gesprächen an den Universitäten in Glasgow und Edinburgh ist die Biotechnologie. In Edinburgh steht der Besuch des Bioquarters an, einem 167 Hektar großen Geländes für Forschung und Entwicklung für Biowissenschaften und Medizin, an dem 8.000 Menschen arbeiten. Die rheinland-pfälzische Ampelkoalition hat das Ziel, das Bundesland zum führenden Biotechnologiestandort auszubauen.
Außerdem versucht das Land, die Biotechnologie mit Hilfe eines Biotechnologie-Beirats voranzutreiben, und hat mit dem Mainzer Unipräsidenten Georg Krausch im Juni 2021 einen Landesbeauftragten berufen.