Im vergangenen Jahr konnten Martinsumzüge in Rheinland-Pfalz bereits wieder stattfinden, weil die Landesregierung in der damaligen Corona-Schutzverordnung Erleichterungen für Veranstaltungen im Freien festgehalten hatte. Und auch in diesem Jahr konnte ganz ohne Corona-Regeln St. Martin gefeiert werden.
Trotzdem ist es weiterhin sinnvoll, auf Hygienemaßnahmen zu achten. Im rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium setzt man darauf, dass die Menschen diese nach den letzten Pandemiejahren verinnerlicht haben. Auf SWR-Anfrage erklärte der Pressesprecher des Gesundheitsministeriums, David Freichel:
Diese Verhaltensregeln machen den Martinumzug für alle sicherer:
- Da wo viele Menschen zusammenkommen, ist es sinnvoll, eine Maske zu tragen und Abstand zu halten
- Hände regelmäßig desinfizieren
- Prinzipiell gilt: Wer sich krank fühlt, sollte zu Hause bleiben
Was Eltern und Kindern in diesem Jahr einen sorgenfreieren Martinsumzug als im vergangenen Jahr ermöglichte: Im Vergleich zu 2021 ist die Impfquote unter den Menschen in Rheinland-Pfalz höher, viele Menschen haben bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten und die Krankheitsverläufe bei den aktuellen Corona-Varianten sind deutlich milder.
In vielen Städten und Gemeinden in RLP finden Martinsumzüge statt
Am Martinstag, dem 11. November, ziehen traditionell Kinder mit bunten, oft selbstgebastelten Laternen, in Umzügen zu einem Martinsfeuer. Dabei singen sie Martinslieder. In vielen Gemeinden werden sie begleitetet von einer Reiterin oder einem Reiter, die sich als Heiliger Martin verkleidet haben. Diesem wird traditionell mit den Laternenumzügen am 11. November gedacht. Christen feiern St. Martin als Schutzpatron der Armen.
Landesweit gab es vielerorts Laternenumzüge. In der Landeshauptstadt Mainz fanden am 11. November über 20 Martinsumzüge statt. Fast alle Martinsumzüge endeten mit einem Lagerfeuer, bei dem Punsch und Glühwein ausgeschenkt wurden. Die Kinder bekamen dort das traditionelle Hefegebäck zum Martinstag geschenkt, sogenannte Weckmänner.
Die Stadt Koblenz hatte im Vorfeld nach eigenen Angaben ebenfalls mehr als 20 Martinsumzüge genehmigt. Viele davon fanden bereits am ersten November-Wochenende statt. In der Koblenzer Altstadt gibt es in diesem Jahr jedoch erneut keinen Umzug zu St. Martin, so der Vorsitzende des dortigen Pfarrgemeinderates.
Auch in Trier fanden und finden rund um den 11. November zahlreiche Martinsumzüge statt - zum Beispiel ein Umzug um das Wahrzeichen der Stadt, die Porta Nigra.
In Ludwigshafen veranstaltete in diesem Jahr zum ersten Mal der Kindergarten-Förderverein Seekinder Ludwigshafen einen St. Martinsumzug mit anschließendem Feuer.
In Kaiserslautern fand nach drei Jahren wieder ein großer Martinszug durch die Innenstadt statt. Außerdem wird dort am Samstag, den 12. November, ein Kindermusical über den Heiligen Martin in der Stiftskirche aufgeführt.