Die Tat ereignete sich in diesem Sommer an einer Tankstelle in Bad Kreuznach. Ein junger Mann hatte sich dort mit seiner Ex-Freundin getroffen. Sie wollte ihm einen Wohnungsschlüssel zurückgeben. Unvermittelt griff der Mann seine Ex-Partnerin mit einem Messer an und verletzte sie damit schwer.

Heinz Zingen saß an dem Tag in einem Café, als die Frau plötzlich an ihm vorbeirannte. Ihr Gesicht und ihre Bluse seien blutverschmiert gewesen. Ein Mann habe die Frau verfolgt. Heinz Zingen sprang auf, rannte dem Mann hinterher und hielt ihn fest. Dabei halfen ihm weitere Passanten, bis der mutmaßliche Täter von Zivilpolizisten festgenommen wurde. Heinz Zingen sowie zwei weitere Männer aus Bad Kreuznach und Hargesheim und eine Frau retteten der Verletzten mit ihrem Einsatz wahrscheinlich das Leben.
Auszeichnung vom Innenminister
Für ihren Einsatz erhielten die Beteiligten jetzt den Preis für Zivilcourage des Landes Rheinland-Pfalz von Innenminister Roger Lewentz (SPD). Heinz Zingen bezeichnet das als fast schon ein bisschen zu viel der Ehre. Auf der anderen Seite, sagt er, mache es ihn natürlich schon auch ein bisschen stolz. Vor allem sei die Auszeichnung wichtig, weil so vielleicht auch andere motiviert werden könnten, nicht wegzuschauen.
Er und die beiden anderen Männer, die dem Opfer geholfen haben, nahmen die Auszeichnung am Mittwoch in Mainz entgegen. Die Frau, die auch sehr couragiert eingegriffen hatte, war dagegen nicht bei der Ehrung dabei. Sie wolle damit nicht in der Öffentlichkeit stehen, hatte sie gesagt.
Prozess gegen Ex-Freund wird fortgesetzt
Der 23-jährige mutmaßliche Täter steht seit vergangener Woche wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht in Bad Kreuznach. Am Donnerstag werden die Zeugen gehört, die eingeschritten sind und geholfen haben. Dann wird auch die erwähnte Helferin aussagen, die nicht geehrt werden wollte. Ihre Aussage könnte eine große Rolle spielen, weil sie wohl die Erste war, die der angegriffenen Frau zur Hilfe kam.