Der Bau der Neuen Synagoge sei ein Glücksfall für die jüdische Gemeinde gewesen, sagte Rabbiner Aharon Ran Vernikowsky dem SWR. In den vergangenen zehn Jahren sei sie zum Zentrum des jüdischen Lebens und zu einem Ort des Austauschs zwischen den Kulturen geworden.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf gratulierte der jüdischen Gemeinde und nannte die Neue Synagoge eine Bereicherung für Mainz. Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) kündigte an, in der kommenden Woche am Synagogenplatz eine neue Stele einzuweihen. Sie wird Informationen zur Entstehungsgeschichte der Neuen Synagoge und zur wechselvollen Geschichte der Jüdischen Gemeinde Mainz enthalten.
Besondere Architektur
Die Architektur des Gebäudes in der Mainzer Neustadt ist außergewöhnlich und geprägt von religiösen Symbolen. Nach Angaben des Architekten Manuel Herz ergibt sich für den Betrachter je nach Blickwinkel und Lichteinfall eine neue Perspektive auf das Gebäude. Keine Wand steht im rechten Winkel zu einer anderen.
Die Gebäudeteile sind hebräischen Buchstaben nachempfunden. Zusammen ergeben sie das Wort "Kedduscha", was so viel bedeutet wie Heiligung oder Erhöhung. Daneben steht ein 26 Meter hoher, in sich verdrehter Turm. Er soll einen Schofar darstellen, ein Musikinstrument, das bei religiösen Feierlichkeiten genutzt wird.