90.000 Mülltonnen werden gechippt

Alzey-Worms: Kampf gegen zuviel Müll in den grauen Tonnen

Stand

Von Autor/in Jürgen Wolff, Ilona Hartmann

Der Kreis Alzey-Worms ist Spitzenreiter in Rheinland-Pfalz: In keinem anderen Landkreis landet soviel Müll in den Restmülltonnen. Das soll sich jetzt ändern - mithilfe von Chips.

190 Kilo Restmüll pro Einwohner: Das war der bisherige Rekord, den die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Alzey-Worms innerhalb eines Jahres geschafft haben. Mittlerweile ist es etwas weniger, aber immer noch viel zu viel, sagt Landrat Sippel von der SPD. Deshalb stellt die Kreisverwaltung das alte System jetzt komplett um.

Wer mehr Müll verursacht, muss künftig mehr zahlen

Bislang hat die Müllabfuhr im Zwei-Wochen-Takt gearbeitet. Für den ein oder anderen war das offenbar ziemlich praktisch. Wegen der häufigen Leerung haben viele die Mülltrennung nicht so ernst genommen. Das ließe sich auch an statistischen Daten ablesen, so der Landrat. Während überproportional viel in den grauen Restmüll-Tonnen landete, waren die Papierbehälter und die gelben Tonnen eher weniger gefüllt.

Von Juli an werden die grauen Tonnen deshalb jetzt nur noch jede dritte Woche abgeholt. Und die Kosten werden pro Abholung erhoben. Wer also nur jede zweite Leerung nutzt, kann bares Geld sparen.

Jede Tonne im Kreis Alzey-Worms bekommt individuellen Chip

Damit das funktioniert, werden jetzt nach und nach an allen 90.000 Mülltonnen im Kreis Chips angebracht. Spezielle Geräte an den Müllautos lesen diese Chips aus. So kann man genau sehen, zu welchem Grundstück die jeweilige Tonne gehört.

Ein solcher kleiner orangefarbener Chip soll bald in allen Restmülltonnen im Kreis Alzey-Worms kleben.
Ein solcher kleiner orangefarbener Chip soll bald in allen Restmülltonnen im Kreis Alzey-Worms kleben.

Vom "Chippen" betroffen sind rund 40.000 Grundstücke und damit ungefähr 60.000 Haushalte im Landkreis.

Auch Bio-Mülltonnen werden gechippt

Und auch die Biotonnen bekommen ihre eigenen Chips. Die sind - um sie besser unterscheiden zu können - von grüner Farbe. Bei ihnen geht es nicht um die Frage, wieviel Biomüll dort hineinkommt, sondern darum, was dort sonst noch alles landet.

Dazu gibt es zunächst mal ein Müllauto, das mit einer Kamera die Biotonnen untersucht. Sollten sich darin Plastik, Glas oder andere Dinge befinden, die dort nicht hineingehören - dann bleibt die Tonne stehen. Der Besitzer der Tonne bekommt dann ein Schreiben der Kreisverwaltung, um den Unrat daraus zu entfernen. Sollte sich dieses System bewähren, ist geplant, alle andere Müllwagen im Landkreis Alzey-Worms ebenfalls damit auszurüsten.

Ein Transporter voller neuer Mülltonnen, die jetzt allesamt "gechippt" werden.
Ein Transporter voller neuer Mülltonnen, die jetzt allesamt "gechippt" werden.

Im Kreis Mainz-Bingen wird übrigens schon länger "gechippt".

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