Insgesamt habe es in diesem Sommer weniger Badeunfälle im Rhein zwischen Eich (Kreis Alzey-Worms) und Bacharach (Kreis Mainz-Bingen) gegeben als in den vergangenen Jahren, so der Dienststellenleiter der Mainzer Wasserschutzpolizei, Torsten Ruhl. Dafür gebe es verschiedene Gründe: "Im letzten Sommer konnte man wegen der Corona-Bestimmungen nicht immer in die Schwimmbäder gehen". Deshalb seien mehr Menschen im Rhein schwimmen gegangen. Unter anderem auch viele Menschen mit einem Migrationshintergrund, die nicht so gut schwimmen gelernt hätten. "Auch wenn man nur bis zum Bauch ins Wasser geht, wenn ein Boot kommt und dann das Wasser kommt, kann man schnell den Halt verlieren", sagt Ruhl.
Mehrsprachige Aufklärungskampagne
Deshalb habe man im vergangenen Jahr eine große Kampagne gestartet. Unter anderem mit mehrsprachigen Broschüren habe man die Menschen darüber informiert, dass Baden im Rhein gefährlich sei. "Das hat anscheinend gewirkt", sagt Ruhl. Außerdem sei das Wetter in diesem Sommer schlechter gewesen. Auch das habe dazu beigetragen, dass es in diesem Jahr nicht so schlimm gewesen sei, so Ruhl.
Dennoch hat es in diesem Jahr einige tödliche Badeunfälle gegeben. So war erst am vergangenen Sonntag ein 24-jähriger Mann tot aus dem Rhein bei Worms-Rheindürkheim geborgen worden. Obwohl die Polizei noch Zeugen sucht, geht sie auch hier von einem Badeunfall aus.
Sieben Badetote in sechs Jahren an der Nato-Rampe
Seit 2015 sind an dieser Stelle, an der sogenannten NATO-Rampe in Rheindürkheim, sieben Menschen im Rhein ertrunken, darunter zwei Mädchen im Alter von acht und elf Jahren. Weil es kein explizites Badeverbot gebe, könne man nur warnen, sagt Michael Lerch, Sprecher der Polizei Worms. "Wir können auch nicht rund um die Uhr dort sein." Allerdings gebe es an der Stelle Warnschilder. "Die sind auch bebildert und nicht nur in deutscher Sprache“, so Lerch.
Die DLRG plant, an den Buchten an der NATO-Rampe weitere Schilder aufzustellen. Es fehlt aber wohl noch die Genehmigung der Stadt Worms.