Siegrid Lemb-Becker, erste Vorsitzende der Mainzer Winzer, ist zufrieden und überrascht. "Für dieses unbeständige Wetter am Samstag war das Marktfrühstück bombastisch besucht!" Sie schätzt, dass im Laufe des Tages 4.500 Menschen zum Wochenmarkt und zum Marktfrühstück kamen.
Zum ersten Mal Weinstände auf vier Plätzen
Um die Menschenmassen zu entzerren, gab es am Samstag zum ersten Mal vier Weinstände der Mainzer Winzer.
Neben dem altbekannten Stand auf dem Liebfrauenplatz hatten die Winzer auch einen Ausschank auf dem Leichhof und auf dem Gutenbergplatz vor dem Theater aufgebaut. Zudem gab es auch wieder einen Stand am Mainzer Rheinufer.
Winzer sehen Stände auf Leichhof und Gutenbergplatz kritisch
Nach Meinung der Vorsitzenden der Mainzer Winzer, Lemb-Becker, hat die Entzerrung des Marktfrühstücks aber nicht so ganz funktioniert. Nur etwa 300 bis 350 Menschen hätten den zusätzlichen Weinstand auf dem Gutenbergplatz besucht. Der Stand auf dem Leichhof habe sich kaum rentiert - dort seien nur rund 150 Besucherinnen und Besucher vorbeigekommen.
Allerdings hätten die Leute an den neuen Ständen gesagt, dass sie sich über die zusätzlichen Angebote freuen. Der Liebfrauenplatz sei ihnen zu voll gewesen. Sie wären ansonsten wegen des Gedränges dort gar nicht zum Marktfrühstück gekommen.
Stadt sieht neues Angebot als Erfolg
Die Stadt bewertet die Weinstände auf den beiden Plätzen als schöne Ergänzung. An dem Gutenbergplatz und am Leichhof hätten sich die Besucherinnen und Besucher auf Bänke und Tische setzen können, sagte ein Sprecher der Stadt dem SWR. Es sei ein ruhigeres Flair an diesen beiden Orten gewesen.
Einziges Ärgernis: Pöbeleien bei steigendem Alkoholpegel
Laut Stadt hat es ab 15 Uhr mehrere Pöbeleien gegenüber den Sicherheitskräften gegeben. Vermutlich sei der Alkoholpegel der Grund gewesen. Auch das Ordnungsamt musste einschreiten, da auf dem Liebfrauenplatz die Gäste laute Musik abgespielt hätten. Zudem hätten einige Besucherinnen und Besucher nicht die öffentlichen Toiletten benutzt.
Winzer fordern Lösung für Ausklang des Marktfrühstücks
Auch den Mainzer Winzern ist der steigende Alkoholpegel am Nachmittag unangenehm aufgefallen. Winzerin Sigrid Lemb-Becker findet es nicht gut, dass am Samstag viele noch geblieben seien, nachdem die Winzer keinen Wein mehr ausgeschenkt hatten. Die Leute hätten ihren eigenen Wein getrunken und auch ihre Musik abgespielt.
"Um 16 Uhr muss Schluss sein, wir wollen es uns ja nicht mit den Anwohnern verscherzen."
Für den Rest der Saison müsse eine Lösung gefunden werden, wie das Marktfrühstück besser aufgelöst werden könne, so Lemb-Becker.
Planungen für nächsten Ostersamstag laufen
Ob am nächsten Samstag wieder zusätzliche Stände aufgebaut werden, besprechen jetzt die Mainzer Winzer und die Stadt Mainz.
Die Stadt hat bereits angekündigt, dass mindestens ein ergänzender Weinstand abseits des Liebfrauenplatzes angeboten werden soll. Je nach dem wie es die Personaldecke der Winzer erlaube, so ein Stadtsprecher, könnten es aber auch wieder so viele Weinstände wie vergangenen Samstag sein. Zumal am Ostersamstag das Wetter ja deutlich angenehmer werde.