Vermehrt Anfragen vor den Feiertagen

Tierheime Bad Kreuznach und Ingelheim vermitteln vor Weihnachten keine Tiere

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Vanessa Siemers

Die Tierheime in Bad Kreuznach und Ingelheim geben bis Anfang Januar keine Tiere mehr heraus. So soll verhindert werden, dass sie als kurzfristige Geschenke unter dem Weihnachtsbaum landen.

Im Tierheim in Bad Kreuznach rufen nach Angaben der Leiterin Tanya Kelso-Dietrich derzeit vermehrt Menschen an, die nach Tieren fragen. Besonders beliebt seien Kleintiere, Babykatzen oder auch junge beziehungsweise kleine Hunde.

Viele Menschen, die sich erst kurz vor Weihnachten dazu entschließen, ein Tier aus dem Tierheim zu holen, hätten sich aber im Vorfeld zu wenige Gedanken gemacht, so Tanya Kelso-Dietrich: "Nach wenigen Wochen merken sie dann, dass das Tier doch nicht so gut in ihren Alltag passt." Dann würden die Tiere schnell wieder im Tierheim landen. Um das zu verhindern, hat das Tierheim in Bad Kreuznach in diesem Jahr vor den Weihnachtsfeiertagen wieder einen Vermittlungsstopp eingeführt.

Tierheim in Ingelheim hat ebenfalls Vermittlungsstopp

Aus denselben Gründen gibt auch das Tierheim in Ingelheim in diesem Jahr vor Weihnachten zum ersten Mal keine Tiere heraus. Wie die Leiterin Alexandra Blau auf SWR-Anfrage mitteilt, machen auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Erfahrung, dass Tiere als mögliche Geschenkoption in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden sind. "Vor allem Kleintiere werden mal eben schnell geholt", sagt die Leiterin.

Anders als in Bad Kreuznach gebe es in Ingelheim bisher noch keine vermehrten Anfragen. Allerdings rechnet Alexandra Blau damit, dass kurz vor Weihnachten vielleicht doch noch der ein oder andere spontan auf die Idee kommt, dass ein Tier eine nette Überraschung unter dem Weihnachtsbaum wäre.

Hunde stehen neugierig am Küchenfenster des Tierheims in Ingelheim. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Arne Dedert)
Hunde stehen neugierig am Küchenfenster des Tierheims in Ingelheim.

Tiere auf keinen Fall im Internet kaufen

Alexandra Blau und Tanya Kelso-Dietrich raten dringend davon ab, Tiere im Internet zu kaufen. Bei solchen Käufen wüsste man nicht, aus welchen Verhältnissen die Tiere kommen und wie sie dort behandelt wurden. Außerdem könne es passieren, dass die Angaben nicht wirklich zu dem Tier passen, dass man dann bekommt.

Ein weiterer großer Nachteil bei Online-Käufen sei zudem, dass die künftigen Besitzer das Tier vorher nicht kennenlernen. Dadurch könne man vor dem Kauf nicht feststellen, ob das Tier auch wirklich zu einem passt. Die Mitarbeitenden des Tierheims hingegen könnten ihre Tiere gut einschätzen und Interessierte entsprechend gut beraten.

Kein Vermittlungsstopp in Mainz und Worms

Die Tierheime in Mainz und Worms haben nach eigenen Angaben vor Weihnachten keinen Vermittlungsstopp eingeführt. Wie die Vorsitzende des Wormser Tierheims Christiane Gumpert mitteilt, wurden in Worms nach den Feiertagen bisher auch noch nicht vermehrt Tiere abgegeben.

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