Der grüne Knollenblätterpilz kann tödliche Vergiftungen verursachen.

Lebensgefährliche Verwechslungen

Viele schwere Pilzvergiftungen beim Giftnotruf Mainz gemeldet

Stand
Autor/in
Sarina Fischer
Ilona Hartmann
SWR-Autorin Ilona Hartmann

Der Giftnotruf an der Universitätsmedizin in Mainz hat zuletzt ungewöhnlich viele Vergiftungen durch Pilze registriert. Einige Menschen konnten sogar nur durch Lebertransplantationen gerettet werden.

Selbst für den Leiter des Giftinformationszentrums in Mainz, Andreas Stürer, ist es auffällig, wie viele Anrufe es in den vergangenen Wochen wegen Pilzvergiftungen gab. Zum Teil seien die Vergiftungen so schwer gewesen, dass die Betroffenen eine Lebertransplantation brauchten, so Stürer.

Dank warmer Witterung schießen auch Giftpilze aus dem Boden

Nur, woran liegt es, dass sich diese Fälle zurzeit so häufen? Nach Ansicht von Stürer ist das zum Teil der Witterung geschuldet. Denn das Wetter war für das Wachstum der Pilze in letzter Zeit wirklich ideal. Es hat viel geregnet, es war feucht und trotzdem sehr warm.

Deswegen gab es schon im August sehr viele Pilze – und damit eben auch vergleichsweise viele Vergiftungen – vor allem durch Knollenblätterpilze, sagt Andreas Stürer. Er warnt deshalb auch nochmal eindringlich: Bitte im Zweifel Finger weg von selbst gesammelten Pilzen! Zumindest sollte man sie vor dem Essen von einem Experten prüfen lassen.

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Vorsicht bei Pilz-Apps und Ratgebern im Internet

Auch auf Pilz-Apps sei kein Verlass, so Stürer. Und er gibt noch eine dringende Warnung aus: Auf Shopping-Seiten im Internet sind neuerdings Pilz-Kochbücher und Ratgeber im Umlauf, die von einer Künstlichen Intelligenz geschrieben wurden. Da stünden zum Teil haarsträubende Sachen drin, sagt Stürer. Also auch da ist Vorsicht geboten!

Pilzexperten findet man übrigens auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Da kann man auf einer Karte genau nachschauen, wer für die eigene Region zuständig ist.

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