Eine Biene trinkt am neuen Trinkwasserbrunnen. (Foto: dpa Bildfunk, Paul Zinken)

Trockener Sommer

Tierheim Mainz: "Wildtiere wegen Hitze mit Wasser versorgen"

Stand

Wegen der anhaltenden Trockenheit sorgt man sich im Mainzer Tierheim um Igel, Jungvögel, Schnecken und Co. Der Appell: "Bietet so viele Wasserstellen an, wie ihr könnt!"

Hohe Temperaturen machen nicht nur Menschen zu schaffen, sondern auch vielen Tieren. Da es wenig bis gar nicht regnet, fehlen Wasserstellen wie Pfützen. Im Tierheim in Mainz ist man deshalb besorgt. Im Netz rufen die Tierschützerinnen und Tierschützer auf, Schälchen mit Wasser im Garten oder auf dem Balkon aufzustellen.

Der Naturschutzbund (NABU) rät in diesem Zusammenhang, die Wasserschalen täglich zu reinigen, damit sich keine Krankheitserreger vermehren. In den letzten Jahren, so der NABU, gab es zahlreiche Todesfälle bei Grünfinken. Schuld waren Parasiten. "Sobald tote oder kranke Vögel gesichtet werden, müssen die Schalen sofort entfernt werden", warnt Julian Heiermann vom NABU. Die Wasserschalen sollten mit heißem klaren Wasser gereinigt werden.

Vogeljunge springen wegen Hitze aus Nestern

Im Tierheim Mainz wurden in den vergangenen Tagen vor allem dehydrierte Vogelküken abgegeben. Eine Mitarbeiterin sagte dem SWR, die jungen Vögel würden bei der Hitze aus ihren Nestern springen, weil es darin unerträglich heiß werde. Das sei vor allem bei Arten der Fall, die unter Dächern oder an Hauswänden nisten - wie zum Beispiel Mauersegler, Schwalben und Spatzen. Das betreffe auch Fledermäuse. Die nachtaktiven Tiere würden tagsüber versteckt in Ritzen und Spalten von Gebäuden ruhen – dort sei es aber jetzt oft zu warm.

Pools und Regentonnen sichern

Der NABU und das Tierheim Mainz bitten darum, verstärkt Ausschau zu halten und dehydrierte Fundtiere zur nächsten Auffangstation oder ins Tierheim zu bringen. Das Tierheim Mainz weist außerdem darauf hin, Pools, Regentonnen und Gießkannen zu sichern. Denn durstige Tiere, die verzweifelt auf der Suche nach Wasser seien, könnten dort hineinfallen und ertrinken.

Eine Taube trinkt im Sommer Wasser aus einem Brunnen. (Foto: dpa Bildfunk, Anthony Anex)
So heiß: Eine Taube trinkt Wasser aus einem Brunnen.

Aber nicht alle Tiere sind der Hitze so ausgeliefert. Störche zum Beispiel haben laut NABU ein eher unappetitliches Kühlsystem entwickelt: Als Sonnenschutz benutzen sie flüssigen Kot. Damit beschmieren die Vögel ihre Beine. Deshalb erscheinen die Beine an heißen Sommertagen oft weiß. Das im Kot enthaltene Wasser entzieht beim Verdunsten dem Körper Wärme. Rothirsche hingegen machen tagsüber Siesta. Sie ziehen sich in die Wälder zurück und Rehe meiden selbst bei allergrößter Hitze das Wasser. Sie suchen lieber Abkühlung im schattigen Wald und bewegen sich tagsüber wenig.

Alles mit sechs Beinen NABU-Insektensommer: Zweite Zählphase startet am 5. August

Wie geht es den Insekten bei uns? Diese Frage versucht der Naturschutzbund NABU jedes Jahr im Sommer zu beantworten. Und wir alle können helfen, indem wir die Insekten beobachten.

Auch Insekten brauchen Wasser Deshalb macht die Hitze Wespen aggressiv

Hitze macht auch Wespen aggressiver. Liegt es am fehlenden Wasser? Wir haben mit Michael Michalski vom NABU Rheinland-Pfalz über das Phänomen gesprochen.

Der Vormittag SWR1 Rheinland-Pfalz

Mainz

Brennende Äcker und Felder Trockenheit und Hitze: Feuerwehren in Rheinhessen müssen ran

Die Böden sind so trocken, da reichen Funken, um die Feuerwehr auf den Plan zu rufen. Das ist in den vergangenen Wochen mehrmals passiert. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Stand
AUTOR/IN
SWR