Ein großer, flauschiger Teddybär mit braunen Knopfaugen und dunkelrotem Piratenhut thront auf einem Regal in der Ecke des Raums. Er blickt hinab auf einige Klapptische und weitere Regale, die entlang der Wände verteilt stehen. Darauf liegen mehrere hundert Alltagsgegenstände: vom Kerzenständer bis zum Eierbecher, von der Handtasche bis zum Regenschirm.
"Tauschraum"-Motto: Tauschen statt Wegwerfen
Der "Tauschraum" in Mainz ist gut gefüllt mit Sachen, die sozusagen ein zweites Leben bekommen sollen. Alles im Sinne der Nachhaltigkeit, sagt Marion Jungbluth vom Lagerraum-Anbieter "MyPlace", der die Aktion organisiert. "Das Motto ist: Tauschen statt Wegwerfen. Wir nehmen gerne Dinge an, die für den täglichen Gebrauch noch gut nutzbar sind und an denen noch jemand seine Freude haben kann."
Besondere Sachen im Mainzer "Tauschraum"
Schon bei vorherigen "Tauschraum"-Aktionen in Mainz in den vergangenen Jahren sei da so einiges zusammengekommen. Manche Dinge seien ihr besonders im Gedächtnis geblieben, erzählt Jungbluth: "Ich erinnere mich zum Beispiel an einen sehr schönen alten Kronleuchter. Oder an einen Outdoor-Sitzsack für die Terrasse oder den Garten. Der war nach nur einem Tag wieder weggetauscht."

Nur funktionsfähige Gegenstände im "Tauschraum" erlaubt
Der Mainzer "Tauschraum" ist in der Tat ein wahres Sammelsurium: Spielzeug, Bücher, Elektrogeräte, kleinere Möbelstücke, Klamotten, Deko-Artikel und Vieles mehr finden sich im knapp zehn Quadratmeter großen Lagerraum.
Wer mitmachen will, sollte sich an bestimmte Tausch-Regeln halten, erklärt Marion Jungbluth: "Man kann bis zu fünf Sachen mitbringen und sich genauso viele wieder mit nach Hause nehmen. Sie sollten aber noch funktionsfähig und in gutem Zustand sein, das ist ganz wichtig."
Was im "Tauschraum" ausgeschlossen ist
Das habe sie im Einzelfall leider schon anders erlebt, berichtet die Lagerraum-Mitarbeiterin. "Es hat auch schon mal jemand eine stark gebrauchte Pfanne vorbeigebracht. Die haben wir dann natürlich aussortiert."
Nicht erlaubt sind außerdem Lebensmittel, Medikamente, stark abgenutzte Kleidung und Unterwäsche. "Und dann gibt es noch Sachen, die wir sowieso auch nicht hier im Lager haben möchten, wie Batterien und Akkus." Die könnten zum Beispiel Feuer fangen und das sei zu gefährlich.

Aktion "Tauschraum" zum dritten Mal in Mainz
Die Aktion "Tauschraum" vom Lagerraum-Anbieter "MyPlace" findet in Mainz mittlerweile zum dritten Mal statt. Besonders beim ersten Mal im Jahr 2022 sei die Resonanz sehr positiv gewesen, erinnert sich Marion Jungbluth. Da habe ein reges Bringen und Abholen geherrscht. Wie viele Gegenstände getauscht wurden, könne sie gar nicht sagen.
Nicht getauschte Gegenstände werden gespendet
Unterm Strich würden die Leute auch mehr Gegenstände abgeben als sie wieder mitnehmen, berichtet Jungbluth. Am Ende bleibe immer etwas übrig. Aber auch das werde nicht weggeworfen: "Sachen, die sich dafür eignen, spenden wir an gemeinnützige Organisationen. Oder wir heben es fürs nächste Mal auf oder geben es an andere "MyPlace"-Standorte weiter, die den nächsten "Tauschraum" haben. Damit immer ein bisschen Startkapital da ist."
Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, findet Marion Jungbluth und rückt ein paar Teetassen auf einem der reich gedeckten Klapptische zurecht. Der Mainzer "Tauschraum" hat noch bis zum 11. April geöffnet. Er befindet sich in der Anni-Eisler-Lehmann-Straße 7 und ist zu den Bürozeiten von "MyPlace" in Mainz geöffnet.