Die Salzbachtalbrücke bei Wiesbaden ist gesprengt (Foto: SWR)

Autobahnbrücke an der A66

Salzbachtalbrücke in Wiesbaden erfolgreich gesprengt

Stand

Kurz nach 12 Uhr am Samstag war es soweit: Nach einer weiträumigen Evakuierung wurde die Salzbachtalbrücke gesprengt. Wir zeigen die Bilder der Sprengung.

Am Ende ging es ganz schnell: Innerhalb von Sekunden war die 310 Meter lange und rund 30 Meter hohe Autobahnbrücke (A66) Geschichte. Zuerst fiel der südliche, wenige Momente später der nördliche Teil der Brücke in sich zusammen. Dazu wurden rund 205 Kilogramm Sprengstoff genutzt.

Der verantwortliche Sprengmeister Eduard Reisch sagte danach dem Hessischen Rundfunk, die Sprengung sei ein voller Erfolg gewesen. Das Bauwerk habe sich während der Sprengung planmäßig verhalten und alle Zünder seien detoniert.

Weiträumige Sperrung

Zuschauer vor Ort waren aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen, der Bereich rund um die Brücke wurde weiträumig abgesperrt. 140 Anwohner mussten für die Sprengung ihre Häuser verlassen. Auch Teile des nahegelegenen Tierheims wurden evakuiert. Die Hunde, die dort untergebracht sind, wurden in eine Hundepension am Frankfurter Flughafen gebracht.

Die gesperrte Salzbachtalbrücke (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)
Zuschauen verboten: Um niemanden zu gefährden, wurde die Salzbachtalbrücke vor der Sprengung weiträumig abgesperrt (Archivfoto). Bild in Detailansicht öffnen
Die Experten brachten rund 205 Kilogramm Sprengstoff an, um das gigantische Bauwerk in die Knie zu zwingen (Archivfoto). Bild in Detailansicht öffnen
Am Samstagmittag war es dann soweit: Kurz nach 12 Uhr zündete der verantwortliche Sprengmeister die Ladung. Bild in Detailansicht öffnen
Zunächst brach der Südteil der Brücke in sich zusammen. Bild in Detailansicht öffnen
Wenige Sekunden später kippte wie geplant der Nordteil auf die Trümmer des Südteils. Bild in Detailansicht öffnen
Um den Staub zu binden, setzten die Verantwortlichen Wassernebel ein. Anwohner hatten im Vorfeld die Sorge geäußert, dass in der Brücke Asbest verbaut sein könnte. Doch in Voruntersuchungen wurden keine Schadstoffe gefunden. Bild in Detailansicht öffnen
Im Anschluss begutachteten Mitarbeiter der Sprengfirma das Resultat. Bild in Detailansicht öffnen
Die Brückentrümmer liegen nun auf der darunter verlaufenden Bahnstrecke und Straße. Um die Infrastruktur zu schützen, waren zuvor rund 50.000 Kubikmeter Sand und Erde verteilt worden. Bild in Detailansicht öffnen

Fünf unter der Brücke verlaufende Bahngleise mussten abgebaut werden. Auch das Wiesbadener Klärwerk musste vor herunterfallenden Betonteilen gesichert werden. Rund 50.000 Kubikmeter Sand und Erde wurden gebraucht, um die unter der Brücke liegende Infrastruktur vor dem Aufprall der Trümmer zu schützen.

Direkt nach der Sprengung wird weitergearbeitet

Trotz der Brückensprengung ist die Großbaustelle im Stadtteil Biebrich jedoch noch jahrelang präsent - 2026 soll die Brücke erst komplett fertiggestellt sein. Die Folgearbeiten begannen direkt nach der Sprengung am Samstag: 15 Bagger begannen, den 15.000 Tonnen schweren Schutt für den Abtransport vorzubereiten.

Die Brücke war 1963 gebaut worden und bis Juni 2021 in Betrieb. Der sukzessive Abriss begann 2017, der geplante Neubau sollte eigentlich bis 2022 komplett fertig sein. Durch Verzögerungen verschob sich dieser Termin allerdings auf 2026. Der Verkehr lief indes bis vor einiger Zeit weiter. Im Juni 2021 wurde die Brücke jedoch gesperrt, nachdem Betonteile auf die darunter verlaufende Bundesstraße 263 gefallen waren.

Die gesperrte Salzbachtalbrücke (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)
Zuschauen verboten: Um niemanden zu gefährden, wurde die Salzbachtalbrücke vor der Sprengung weiträumig abgesperrt (Archivfoto). Bild in Detailansicht öffnen
Die Experten brachten rund 205 Kilogramm Sprengstoff an, um das gigantische Bauwerk in die Knie zu zwingen (Archivfoto). Bild in Detailansicht öffnen
Am Samstagmittag war es dann soweit: Kurz nach 12 Uhr zündete der verantwortliche Sprengmeister die Ladung. Bild in Detailansicht öffnen
Zunächst brach der Südteil der Brücke in sich zusammen. Bild in Detailansicht öffnen
Wenige Sekunden später kippte wie geplant der Nordteil auf die Trümmer des Südteils. Bild in Detailansicht öffnen
Um den Staub zu binden, setzten die Verantwortlichen Wassernebel ein. Anwohner hatten im Vorfeld die Sorge geäußert, dass in der Brücke Asbest verbaut sein könnte. Doch in Voruntersuchungen wurden keine Schadstoffe gefunden. Bild in Detailansicht öffnen
Im Anschluss begutachteten Mitarbeiter der Sprengfirma das Resultat. Bild in Detailansicht öffnen
Die Brückentrümmer liegen nun auf der darunter verlaufenden Bahnstrecke und Straße. Um die Infrastruktur zu schützen, waren zuvor rund 50.000 Kubikmeter Sand und Erde verteilt worden. Bild in Detailansicht öffnen

Sperrung der Bundesstraße 263 und Ausfälle bei Zügen

Die Bundesstraße und die dort verlaufenden Bahngleise wurden ebenfalls gesperrt. All das hatte großen Einfluss auf den Stadtverkehr in Wiesbaden. Ein sogenannter Bypass wurde auf der B263 eingerichtet. Am Wiesbadener Hauptbahnhof halten und fahren seit Juni kaum noch Züge. Der von vielen Seiten befürchtete Verkehrskollaps blieb jedoch aus. Läuft alles nach Plan, könnten die Bahngleise noch vor Weihnachten wieder freigegeben werden.

Grund für das Abfallen der Betonteile war nach Angaben der Autobahn GmbH ein Bauteil, das an einem Pfeiler der Südbrücke in Richtung Frankfurt am Main kollabierte. Dadurch senkte sich der Überbau um rund 30 Zentimeter ab. Der Pfeiler verschob sich und wies daraufhin Risse auf.

Sprengung der Salzbachtalbrücke wurde schon mal verschoben

An der Nordbrücke, über die der Verkehr damals noch lief, gab es keine sichtbaren Schäden. 90.000 Autos fuhren vor der Sperrung täglich über die Brücke. Eigentlich war ein Termin für die Sprengung schon für August angedacht gewesen. Durch die umfangreiche Vorbereitung verschob er sich jedoch.

Damit die Brückensprengung nicht noch mehr Schaden verursachte, musste das Bauwerk zusätzlich stabilisiert werden. Außerdem musste ein neuer Speziallastwagen geborgen werden, der wegen der plötzlichen Sperrung nicht mehr von der Brücke gefahren werden konnte.

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