Ein kleiner rotbrauner Feldhamster schaut aus seinem Bau zwischen vielen Grasbücheln (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa | Uwe Anspach                )

Vom Aussterben bedroht

Mainzer Landwirte retten Feldhamster

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In Mainz versuchen Landwirtinnen und Landwirte mit einem Projekt die Feldhamster zu schützen. Der Feldhamster ist eines der gefährdetsten Säugetiere Westeuropas.

Feldhamster waren früher in Europa weit verbreitet. Durch die intensive Landwirtschaft findet man jedoch seit den 1980er Jahren immer weniger der kleinen Wühler. In Mainz wird versucht, dem Hamster zu helfen.

„Tendenziell nimmt die Zahl der Feldhamster weiter ab, wir schätzen die Population in ganz Rheinland-Pfalz auf 100 bis 200 Tiere, hauptsächlich finden wir sie im Großraum Mainz..“

Ein Herz für Feldhamster

Landwirt Stefan Franz hat Blühflächen auf seinen Äckern angelegt, damit die Hamster einen Schutzraum haben. Denn eines der größten Probleme ist für die kleinen Tierchen, dass sie auf abgeernteten Äckern keine Deckung vor ihren Feinden haben. Sie können sich nicht vor Greifvögeln und Füchsen verstecken. Außerdem finden sie nach der Ernte kaum noch Nahrung.

Die Schutzräume entstehen auf den Äckern, indem zum Beispiel Getreide so geerntet wird, dass die Halme noch stehen bleiben. Darin können sich die kleinen Feldhamster verstecken. Außerdem werden mindestens sechs Meter breite Blühstreifen auf den Äckern angelegt. Dort können Feldhamster Kräuter finden und andere Nahrung.

Das Feldhamsterland hilft

Unterstützt wird Landwirt Franz von „Feldhamsterland“, einem Projekt des Bundesamtes für Naturschutz, das in Rheinland-Pfalz von der Stiftung Natur und Umwelt umgesetzt wird. In Mainz beteiligen sich 22 landwirtschaftliche Betriebe und ein Imker. Sie erhalten eine Ausgleichszahlung dafür, dass sie einen Teil ihrer Fläche zum Hamsterland machen.

Auf einem staubigen Feld ist ein faustgroßes Loch zu sehen (Foto: SWR)
Der Eingang zum Bau eines Feldhamsters

Viele Hamster gibt es nicht auf dem Feld

Trotz der Maßnahmen schätzt Katharina Thews die Zahl der Feldhamster auf den Äckern von Bauer Franz nur auf etwa 20. Auch das sei reine Spekulation, sagt sie. Denn die Zahl der Tiere können die Naturschützer nur daran ablesen, wie viele Hamsterbaue sie finden. Die kleinen Löcher in der Erde geben Hinweise auf ein unterirdisches Labyrinth, in denen sich der scheue Feldhamster versteckt.   

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SWR