Im Landkreis Mainz-Bingen muss auch nach den Sommerferien in den Schulen wieder regelmäßig gelüftet werden. Nach Angaben eines Sprechers hält sich der Kreis damit an den vom Land vorgegebenen "Hygieneplan-Corona für Schulen". Dieser sehe regelmäßiges Lüften als zentralen Punkt im Kampf gegen die Verbreitung von Aerosolen.
Keine Lüftungsanlage für Kreis Mainz-Bingen geplant
In den kreiseigenen weiterführenden Schulen seien bislang keine Lüftungsanlagen oder -geräte verbaut worden. Auch nach den Sommerferien sei nicht geplant, solche Anlagen einzusetzen.
Luftreinigungsgeräte im Kreis Bad Kreuznach und Alzey-Worms
Im Landkreis Bad Kreuznach werden nach Angaben eines Sprechers bereits mehrere mobile Luftreinigungsgeräte benutzt, wo keine oder nur eine mäßige Lüftung durch offene Fenster möglich ist. Auch im Kreis Alzey-Worms würden Schulen, die nicht ausreichend über Fenster gelüftet werden könnten, Luftreinigungsgeräte verwenden.

Rund 75 Prozent der Klassenräume in Mainz haben Lüftungsanlagen
In Mainz sind seit Beginn des Wechselunterrichts alle städtischen Grundschulen mit Lüftungsanlagen ausgestattet, der Großteil davon mit Anlagen des Max-Planck-Instituts. Wie eine Sprecherin mitteilte, wurden auch schon die weiterführenden Schulen mit Abluftanlagen ausgestattet. Dabei seien die Anlagen vor allem in Klassenräumen der Jahrgänge 5 bis 10 installiert worden. In Räumen, die nicht ausreichend über die Fenster belüftet werden könnten, seien Luftreinigungsgeräte im Einsatz.
"Wir haben die Sommerferien genutzt, um alle weiterführenden Schulen mit Lüftungsanlagen auszustatten, so dass wir jetzt insgesamt drei Viertel aller Räume versorgt haben."
Bad Kreuznach und Alzey setzen weiter auf Fensterlüften
Die Städte Bad Kreuznach und Alzey setzen bei ihren Grundschulen weiter auf das traditionelle Lüften. Nach Angaben einer Stadtsprecherin von Bad Kreuznach ist allerdings geplant, die sechs Grundschulen in städtischer Trägerschaft zukünftig mit Luftreinigern auszustatten. Auch die Kindertagesstätten sollen entsprechende Geräte bekommen.
In Worms werden nach Angaben der Stadt bereits in 15 Schulen Lüftungsanlagen eingesetzt. Sechs Schulen würden zudem Luftreinigungsgeräte verwenden. Wie ein Sprecher weiter mitteilte, hat die Stadt bereits Förderanträge für weitere Lüftungsanlagen, unter anderem auch für Kindergärten, gestellt. Die Kosten dafür würden zum Großteil vom Bund übernommen, den Rest müsse der Träger der Einrichtung zahlen.
CO2-Ampeln bald auch in Schulen in Worms?
Die Stadt Worms teste außerdem gerade eine sogenannte CO2-Ampel. Die Ampel misst die Kohlendioxid-Konzentration im Raum und schlägt Alarm, wenn die Luft im Klassenzimmer zu dick wird. Wie der Sprecher allerdings betonte, hat sich eine Timerfunktion für das Lüften bislang als praktikabler erwiesen.
In einigen Schulen des Bistums Mainz werden die CO2-Ampeln nach Angaben eines Sprechers bereits genutzt. Ergänzend seien auch Lüftungsanlagen und -geräte im Einsatz.
Schule in Ingelheim hofft auf Fördergelder
Auch die Montessori-Schule in Ingelheim nutzt bereits seit vergangenem Jahr CO2-Ampeln in allen Klassenräumen. Wie die Schulleitung mitteilte, versuche die Schule seit längerem vergeblich, Fördermittel vom Land für Luftreinigungsanlagen zu bekommen.
Die weitaus günstigeren Modelle des Max-Planck-Instituts, die unter anderem in Mainzer Schulen verbaut wurden, könne die Montessori-Schule nicht nutzen, da die Schülerinnen und Schüler keine festen Sitzplätze hätten. Alternativ versucht die Schule nun, Spenden zu sammeln. Man wolle unbedingt vermeiden, dass im Winter die Schülerinnen und Schüler wieder mit Decken und Jacken im Unterricht säßen.