Von Schott produzierte Glasflaschen für den Transport und die Aufbewahrung von Medizin (Foto: Pressestelle, Pressestelle Schott)

Offenbar Börsengang geplant

Schott Mainz lagert Pharma-Sparte aus

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Andreas Neubrech
Andreas Neubrech (Foto: SWR)

Der Spezialglashersteller Schott will offenbar einen Teil seines Unternehmens an die Börse bringen und lagert dafür die Pharma-Sparte aus. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Mainz.

Spritzen und Ampullen werden deshalb künftig nicht mehr von Schott produziert, sondern von der Schott Pharma AG & Co. KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien). Unternehmenssprecherin Christina Rettig bestätigte Überlegungen zum Börsengang. Einen konkreten Plan oder gar einen Zeitpunkt dafür gebe es nicht. Auf SWR-Anfrage sagte sie: "Wir haben keine Kapitalnot."

Schott investiert in neue Werke

In Finanzkreisen heißt es, der Börsengang von Schott Pharma sei nur eine Frage der Zeit. Schott investiert zurzeit in den Ausbau der Pharma-Sparte. Das Unternehmen spricht von einem dreistelligen Millionenbetrag für neue Werke in Ungarn und China, ein Werk in den USA wird erweitert. Zuletzt ging ein neues Werk im badischen Müllheim in Betrieb. Zusätzliches Geld, das ein Börsengang einbringen würde, kann beim weiteren Kapazitätsausbau helfen.

Schott Mainz produziert Glasflaschen für die Pharma-Industrie (Foto: Pressestelle, Pressestelle Schott)
Schott Mainz produziert Glasflaschen für die Pharma-Industrie

Mit den Investitionen will Schott dem Wachstum der Pharma-Sparte gerecht werden. "2021 haben wir die Umsätze in diesem Bereich im zweistelligen Prozentbereich auf 650 Millionen Euro gesteigert", so Rettig. Das entsprach etwa einem Viertel des Schott-Gesamtumsatzes. Corona spiele dabei nur eine geringfügige Rolle. Schott produziert zwar die Ampullen für die Impfstoffe, "doch das machte 2021 nur drei Prozent unseres Umsatzes aus", so Rettig.

13 Milliarden Verpackungseinheiten aus Glas im Jahr

Schott Pharma arbeitet eigenen Angaben zufolge mit den 30 größten Pharmaunternehmen der Welt zusammen. Für sie produziert das Mainzer Unternehmen unter anderem Glas- und Polymerspritzen sowie Ampullen. Darin werden injizierbare Medikamente abgefüllt – von Krebsmedikamenten über Impfstoffe bis hin zu Thrombosemitteln. Pro Jahr produziert Schott eigenen Zahlen zufolge 13 Milliarden Verpackungseinheiten.

Schott Pharma beschäftigt weltweit 4.800 Menschen, davon 130 in Mainz. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ändert sich durch die Umstrukturierung laut Rettig nichts.

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