Die Mainzer Schott AG will bis 2030 klimaneutral werden. (Foto: Schott AG)

Mit Hilfe von Wasserstoff

Mainzer Glashersteller Schott will klimaneutral werden

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Der Spezialglashersteller Schott zählt zu den größten Energieverbrauchern in Mainz. Bis 2030 soll der Strom aber klimaneutral produziert werden.

Der Spezialglashersteller Schott will zusammen mit den Mainzer Stadtwerken in einem Pilotprojekt testen, ob bei der Glasherstellung zusätzlich auch klimaneutraler Wasserstoff eingesetzt werden kann. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium fördert das Projekt mit rund 340.000 Euro, insgesamt koste es die Projektpartner mehr als 700.000 Euro. Die Verwendung von Wasserstoff bei der Glasherstellung sei ein wichtiger Baustein auf dem Weg, klimaneutral zu werden, sagte Schott-Vorstandsmitglied Jens Schulte.

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Die Glasproduktion sei extrem energieaufwändig, für die Schmelzprozesse seien sehr hohe Temperaturen von 1.700 Grad nötig. Durch die Produktion bei Schott entstünden eine Million Tonnen Kohlendioxid im Jahr. Dies sei mehr als die restliche Stadt Mainz produziere. Daher sehe sich das Unternehmen in der Verantwortung, neue, klimafreundlichere Wege zu gehen.

Erdgas wird durch Wasserstoff ersetzt

Geplant ist nach Angaben von Schott, in einer mobilen Beimischstation der Stadtwerke sukzessive Erdgas durch Wasserstoff zu ersetzen. Über einen Monat hinweg werde in drei etwa zehntägigen Versuchsphasen der Wasserstoffanteil im Erdgas-Wasserstoff-Gemisch schrittweise hochgefahren auf bis zu 35 Volumenprozent. Dieser großtechnische Test sei "absolute Pionierarbeit für die Glasindustrie". Ziel sei es, mit den Experimenten mehr über die Auswirkungen des Einsatzes von Wasserstoff auf Glasschmelzprozesse zu lernen.

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SWR