Jana Schmöller und Ata Delbasteh sind zu den neuen Parteivorsitzenden der Mainzer SPD gewählt worden. (Foto: SWR, Vanessa Siemers)

Neuanfang nach Wahlschlappe

SPD in Mainz wählt Duo für den Vorsitz

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Vanessa Siemers
SWR-Redakteurin Vanessa Siemers (Foto: SWR)
Andreas Neubrech
Andreas Neubrech (Foto: SWR)

Die Mainzer SPD hat am Mittwochabend Jana Schmöller und Ata Delbasteh zu ihren neuen Parteivorsitzenden gewählt. Ihre Vorgänger waren nach der verlorenen OB-Wahl zurückgetreten.

Die Stimmung auf dem Parteitag der Mainzer SPD war ausgelassen und heiter. Nachdem das Duo von den Mitgliedern des Parteitags mit großer Mehrheit gewählt worden war, wurden die beiden neuen Vorsitzenden mit Glückwünschen ihrer Parteikolleginnen und -kollegen überhäuft.

Der Parteitag der Mainzer SPD hat Jana Schmöller und Ata Delbasteh als neue Vorsitzende gewählt. Kurz vor der Wahl ließen die ehemaligen Vorsitzenden Mareike von Jungenfeld und Christian Kanka ihre Amtszeit noch einmal Revue passieren. (Foto: SWR, Vanessa Siemers)
Der Parteitag der Mainzer SPD hat Jana Schmöller und Ata Delbasteh als neue Vorsitzende gewählt. Kurz vor der Wahl ließen die ehemaligen Vorsitzenden Mareike von Jungenfeld und Christian Kanka ihre Amtszeit noch einmal Revue passieren.

Die beiden lösen Mareike von Jungenfeld und Christian Kanka an der Spitze der Mainzer SPD ab. Von Jungenfeld und Kanka hatten nach dem schlechten Ergebnis bei der Mainzer Oberbürgermeisterwahl im Februar dieses Jahres ihre Ämter zur Verfügung gestellt.

"Hier heute zu stehen, ist für mich eine große Ehre"

Kurz vor der Wahl stellten sich die beiden Kandidaten den SPD-Mitgliedern noch einmal vor. Dabei betonte Jana Schmöller gleich zu Beginn, dass es für sie eine große Ehre sei, für den Parteivorsitz kandidieren zu dürfen. Die SPD sei ihre persönliche "Wertepartei", die sich für die Menschen einsetze, die Gerechtigkeit verdienten.

"Die SPD ist meine Partei. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass der Partei meine Werte wichtig sind."

Mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen

Ganz besonders am Herzen liege ihr das Thema "bezahlbarer Wohnraum". Deswegen wolle sie sich dafür einsetzen, dass noch mehr geförderte Wohnungen gebaut werden, die für die Menschen in Mainz auch bezahlbar seien. Außerdem wolle sie die Kitas stärken. Denn "gute Kitas und Schulen sind auch ein Versprechen für die Chancengleichheit aller Kinder und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere für Frauen", so Schmöller.

Jana Schmöller schon lange in der SPD aktiv

Mit Jana Schmöller bekomme die SPD eine erfahrene Kommunalpolitikerin, so Christian Kanka. Die 31-jährige Mutter ist seit vergangenem Jahr auch SPD-Fraktionsvorsitzende im Mainzer Stadtrat.

"Jana Schmöller [...] kennt sich innerhalb der Partei aus. Zudem ist sie mit ihren 31 Jahren noch sehr jung."

Mit Ata Delbasteh wieder mehr an die Basis

Jana Schmöller soll zusammen mit Ata Delbasteh die Mainzer SPD führen. Er ist seit 15 Jahren Mitglied der SPD. Der 44-jährige Unternehmer und Gastronom hatte bisher kein Amt in der Partei. Die Sozialdemokraten haben ihn gewählt, weil er die Mainzer und ihre Lebensart kenne.

"Ich finde, man muss keine Parteikarriere machen, um einen Vorsitz zu übernehmen, wenn man Ideen hat, die passen."

Auch Delbasteh selbst sprach in seiner Rede gleich zu Beginn an, dass er einigen SPD-Mitgliedern im Raum wahrscheinlich noch unbekannt sei. Dies wolle er aber ändern, da er sowohl innerhalb der Partei als auch außerhalb die Kommunikation in den Mittelpunkt stellen möchte.

"Wir müssen die Sprache der Bürger sprechen, mehr zuhören, weniger reden."

Genau wie Jana Schmöller möchte auch Ata Delbasteh das Thema bezahlbares Wohnen angehen. Darüber hinaus wolle er aber beispielsweise auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Dafür sei es wichtig, für Auszubildende in Mainz mehr Anreize zu schaffen und ihnen den Eintritt ins Berufsleben zu erleichtern.

Die beiden ehemaligen Vorsitzenden Mareike von Jungenfeld und Christian Kanka sind davon überzeugt, dass ihre Nachfolger ihre Arbeit gut machen werden. Von Jungenfeld sagte am Abend, das sie sich "für die Monate, die jetzt vor ihnen liegen, keine bessere Doppelspitze vorstellen könne".

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