Der frühere Niersteiner Bürgermeister Günther hat eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Mainzer Staatsanwaltschaft eingelegt. Er wirft ihr Untätigkeit im Zusammenhang mit Sondermüll vor, der auf dem Niersteiner Rhein-Selz-Park liegt. Die 1.300 Tonnen Sondermüll auf dem Gelände stammen von Abbrucharbeiten und werden von Experten als potenziell krebserregend eingestuft. Weil der Müll bereits seit mehreren Jahren im Freien liegt, hatte Günther im vergangenen Sommer Anzeige gegen den Landkreis Mainz-Bingen und dessen Landrätin Schäfer erstattet. Die Staatsanwaltschaft hatte allerdings kein Verfahren eingeleitet und berief sich dabei auf Gutachten. Demnach seien die Stoffe ihrer Ansicht nach nicht so gefährlich, dass sie umgehend entsorgt werden müssten. Dem widerspricht Niersteins Altbürgermeister Günther: Er wirft der Staatsanwaltschaft auch vor, dass sie das betroffene Gelände auf dem Rhein-Selz-Park nicht persönlich in Augenschein genommen hätte.