Der sexuelle Missbrauch liegt laut Anklage über 20 Jahre zurück. Demnach soll die damals zehn Jahre alte Tochter des Angeklagten ihren Vater mehrmals auf dessen Arbeitsstelle besucht haben. Dabei soll der heute 65-Jährige seine Bürotür abgeschlossen und seiner Tochter erzählt haben, er entwickle neues Sexspielzeug und sie könne ihm dabei helfen. Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte dann das Kind zweimal mit Gegenständen missbraucht haben.
Beamte finden Revolver und Schwarzpulver
Als der 65-Jährige, der im Nordpfälzer Bergland wohnt, dann Mitte September vergangenen Jahres festgenommen wurde, entdeckten die Ermittler in dessen Wohnhaus drei Revolver, Waffenteile und Munition. Einen Waffenschein hatte der Mann nicht. Außerdem wurden 23 Gramm Schwarzpulver gefunden. Auch dafür hatte der Mann keine entsprechende Berechtigung. Zusätzlich wurden auf dem Handy des Mannes fünf Dateien mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern gefunden.
Der Angeklagte ist bereits einschlägig vorbestraft
Der Angeklagte ist vorbestraft. Er hatte vor zwei Jahren in Boos (Kreis Bad Kreuznach) zwei Mädchen elf und dreizehn Jahre alt missbraucht. Ihm gehörte dort ein Wochenendgrundstück, die beiden Kinder hatte der Angeklagte mehrfach zu Kanufahrten eingeladen. Dabei hatte er die Mädchen an intimen Körperstellen abgetrocknet, seine eigene Badehose ausgezogen, um ihnen sein Intim-Piercing zu zeigen. Außerdem hatte er die Mädchen fotografiert, nachdem sie sich während eines Spiels nackt ausziehen mussten.
Das Amtsgericht Bad Kreuznach hatte ihn zu einem Jahr und acht Monate Haft verurteilt. Im Berufungsverfahren am Landgericht bekam er dann eine Bewährungsstrafe, nachdem er ein Geständnis abgelegt hatte.
Nach Bewährungsstrafe in U-Haft
Der Mann sitzt inzwischen in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Rohrbach (Kreis Alzey-Worms). Die Anklage lautet auf schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes, Besitz kinderpornografischer Inhalte sowie unerlaubten Waffenbesitz. Es sind mehrere Verhandlungstage angesetzt.