Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes suchen beim Mainzer Winterhafen nach Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Niedrigwasser legt derzeit immer wieder Granaten frei. (Foto: SWR, Alexander Dietz)

Kampfmittelräumdienst sucht Winterhafen ab

600 Kilo Weltkriegsmunition im Rhein bei Mainz gefunden

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Panzerabwehrgranaten, Panzerfäuste und jede Menge Flakpatronen: In Mainz wurden wegen des Niedrigwassers 600 Kilogramm Weltkriegsmunition geborgen. Das birgt auch Gefahren für Spaziergänger.

Je weniger Wasser im Rhein ist, desto mehr Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg werden auf dem Grund des Flusses sichtbar. Nach Angaben der Stadt wurden in den vergangenen Tagen allein am Mainzer Winterhafen 600 Kilogramm geborgen.

Nachdem Spaziergänger dort am vergangenen Samstag Flakgranaten entdeckt hatten, rückte am Montag und Dienstag der Kampfmittelräumdienst an und suchte den Bereich weitläufig ab. Auch Taucher waren dabei im Einsatz.

Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes suchen beim Mainzer Winterhafen nach Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Niedrigwasser legt derzeit immer wieder Granaten frei. (Foto: SWR, Alexander Dietz)
Die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes haben am Montag größere Granaten und Geschosse gefunden.

Armee befand sich im Zweiten Weltkrieg am Winterhafen

Am Mainzer Winterhafen befand sich während des Zweiten Weltkriegs eine Flakstellung der deutschen Armee. Als die Alliierten dann nach Mainz vorrückten, wurde die Munition einfach in den Rhein geworfen. Die Überbleibsel lagen jetzt bald 80 Jahre auf dem Grund des Flusses, das aktuelle Niedrigwasser bringt sie zum Vorschein.

Die Munitionsreste wurden in Körben gestapelt und vom Kampfmittelräumdienst weggebracht. Sie werden nun auf einem gesicherten Gelände gelagert und nach Angaben eines Experten kontrolliert gesprengt. Es sei nicht auszuschließen, dass an anderen Stellen im Rhein noch weitere Munitionsreste liegen.

Polizei warnt: Gefahr für Spaziergänger

Das macht auch der Mainzer Polizei Sorgen: Spaziergängerinnen und Spaziergänger oder auch Badende könnten mit der Munition in Berührung kommen und möglicherweise verletzt werden, warnt Frank Preissler-Brand.

Denn diese Granaten oder auch Bomben seien nach Jahrzehnten im Wasser häufig mit Schlamm bedeckt und sähen auf den ersten Blick aus wie Steine. Man wisse nie, ob die Zünder möglicherweise noch scharf seien, sagt der Experte. Und wie sie reagierten, wenn man versehentlich darauf trete.

Scharfe Granaten bei Eltville geborgen

Deshalb bittet die Polizei, trotz des niedrigen Wasserstandes nicht weit ins Flussbett hinauszulaufen. Wer glaubt, Munition entdeckt zu haben, soll dies bitte der Polizei melden.

Genau das tat ein Spaziergänger am Dienstag im hessischen Eltville. Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei seinem Fund um zwei Panzersprenggranaten, die jederzeit hätten explodieren können. Der Kampfmittelräumdienst transportierte die gefährlichen Gegenstände in explosionssicheren Behältern ab.

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