Einen Monat lang können die Mainzer Bürgerinnen und Bürger einsehen, wie das Projekt aussehen soll. Elektrolyse heißt das Zauberwort. In einer solchen Elektrolyse-Anlage wird Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten. 40 Prozent des Wasserstoffs sollen ins Erdgasnetz der Mainzer Stadtwerke eingespeist werden. Wasserstoff kann als Brennstoff genutzt werden und damit zumindest teilweise Erdgas ersetzen.
Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) spricht von einem "Meilenstein", denn 60 Prozent des Wasserstoffs sollen für Mobilität genutzt werden. So könnten die Wasserstoff-Müllfahrzeuge und die Wasserstoff-Busse der Stadt betankt werden. Dafür soll eigens eine Wasserstoff-Tankstelle an der Kläranlage entstehen. Nicht zuletzt kann man den entstehenden Sauerstoff zur Erzeugung von Ozon nutzen. Dadurch kann das Abwasser vor der Ableitung in den Rhein noch besser gereinigt werden. Das Ozon-Verfahren ergänzt somit die gängige Reinigung mit Aktivkohle.
Elektrolyse-Anlage soll 2024 in Betrieb gehen
Die Stadt rechnet damit, dass die neue Anlage bis 2024 in Betrieb gehen kann. Die Kosten belaufen sich auf 33 Millionen Euro. Davon trägt die Stadt 19,8 Millionen. Bund und Land haben nach Angaben Eblings jeweils 6,6 Millionen Euro zugesagt.
Der Antrag des Wirtschaftsbetriebs und die Unterlagen liegen bis zum 8. Juni in der Regionalstelle Gewerbeaufsicht der SGD Süd in der Kaiserstraße 31 in Mainz aus. Sie können Montag bis Freitag zwischen 9 und 12 Uhr und Montag bis Donnerstag zusätzlich von 14 bis 15:30 Uhr eingesehen werden. Einwendungen gegen das Projekt sind ab sofort bis 8.Juli schriftlich möglich.