Der Rosenmontagszug sei Stress für die Tiere, so PETA. Die Tierrechtsorganisation hatte eine Umfrage in Auftrag gegeben mit dem Ergebnis, dass 70 Prozent der Befragten ein Verbot von Pferden in der Fastnacht befürworten.
Vor diesem dem Hintergrund hat PETA die Stadt Mainz und ihren Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) nun aufgefordert, den Einsatz von Pferden in der Fastnacht zu untersagen.
Seit dem vergangenen Jahr beteiligt sich die Stadt Mainz an der Finanzierung des Rosenmontagszuges. Deshalb hatte sie mit dem Veranstalter des Rosenmontagszuges, dem Mainzer Carneval Verein MCV, über Nachhaltigkeit gesprochen. Und dazu zählt laut dem Oberbürgermeister Haase auch das Tierwohl.
Wir haben mit dem MCV auch darüber gesprochen, dass das Tierwohl geschützt wird.
Mainzer OB kann Pferde nicht verbieten
Pferde würden heute schon sehr viel besser geschützt als vor ein paar Jahren, sagt Haase: "Ich glaube auch, dem Rosenmontagszug würde nichts verloren gehen, wenn wir komplett auf Pferde im Sinne des Tierwohls verzichten würden." Verbieten könne er Pferde auf dem Zug aber nicht.
Pferde auf dem Rosenmontagszug gehören für uns zum Brauchtum.
Mit etwa 40 Pferden hat die Mainzer Ranzengarde die meisten Tiere beim Rosenmontagszug dabei. Sie werden zum einen geritten, zum anderen ziehen sie Kutschen. "Wir sind die einzige CO2-neutrale Garde in Mainz", sagt der Geschäftsführer der Ranzengarde, Andreas Blum. Keiner ihrer Wagen werde motorbetrieben gezogen, einzig Pferde würden das tun. Außerdem sei eine Tierärztin dabei, die die Tiere ständig betreue und, wenn nötig, jederzeit eingreifen könne.
Füsilier-Garde und Mainzer Prinzengarde auch mit Pferden beim Zug
Die Füsilier-Garde Mainz-Gonsenheim hat ebenfalls noch Pferde am Start. "Früher waren es mal 50 Tiere", sagt Präsident Oliver Kohl, "inzwischen sind nur noch zehn Reiterinnen und Reiter auf dem Zug dabei."
Deutlich reduziert in den vergangenen Jahren hat auch die Mainzer Prinzengarde. Drei Kutschen, die von sechs Pferden gezogen werden, sind noch auf dem Rosenmontagszug dabei. "Früher hatten wir auch Reiterinnen und Reiter auf dem Zug", sagt der Präsident der Prinzengarde, Karl Otto Armbrüster, "die sind aber im Laufe der Jahre immer weniger geworden". Heute sitze keiner mehr auf einem lebenden Pferd, stattdessen sei die Prinzengarde auf Steckenpferde umgestiegen.