Passagiere am Frankfurter Flughafen Fraport.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Daniel Kubirski | Daniel Kubirski)

Auch in den RLP-Sommerferien Probleme

Lange Wartezeiten und noch mehr gestrichene Flüge: Probleme am Flughafen Frankfurt bleiben

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Am 23. Juli beginnen in Rheinland-Pfalz die Sommerferien. Für viele heißt das: Ab in den Flieger und in den Urlaub. Aber an vielen Flughäfen gibt es Personalprobleme - auch in Frankfurt.

Für Urlauber bedeutet das unter anderem: gestrichene Flüge und lange Wartezeiten. Denn es gibt weiter Abfertigungsprobleme am größten deutschen Flughafen in Frankfurt. Nach Einschätzung des Betreibers wird das noch mehrere Monate anhalten.

Man werde sich noch zwei bis drei Monate auf dem gegenwärtigen Niveau bewegen und auch noch weitere Flüge streichen müssen, sagte Fraport-Vorstandschef Stefan Schulte am Dienstagabend. Mit Blick auf den Schulferienbeginn in Hessen und Rheinland-Pfalz am 23. Juli sagte er: "Die Sommer-Peaks kommen noch."

Rheinland-Pfalz

Rechte von Passagieren Personalmangel: Tipps im Flughafen-Chaos

Die Lufthansa hat angekündigt, mehr als 2.000 Flüge zusätzlich im Sommer zu streichen. Grund hierfür sei ein akuter Personalmangel. Welche Rechte habe ich als betroffener Fluggast? Und was ist, wenn ich meinen Flug verpasse, weil mein Zug Verspätung hat?

Hunderte Lufthansa-Flüge gestrichen - weitere folgen

In Kooperation mit dem Hauptkunden Lufthansa sind in Frankfurt für die Monate Juli und August bereits mehrere hundert Flüge gestrichen worden. Am Donnerstag (7. Juli) kündigte die Lufthansa weitere Flug-Streichungen an. Von Freitag bis einschließlich Donnerstag nächster Woche solle so der Flugplan der übrigen Verbindungen stabilisiert werden, sagte ein Unternehmens-Sprecher. Die genaue Zahl der Streichungen stehe noch nicht fest. Es würden vor allem kurze Flüge am späten Nachmittag und abends aus dem Plan genommen, da die Flugzeuge über den Tag hinweg immer mehr Verspätungsminuten ansammelten.

Die maximale Stundenkapazität des Flughafens wurde um 10 auf 94 Flugbewegungen pro Stunde abgesenkt, um die Abfertigung der verbleibenden Flüge zu verbessern. Das sei notwendig, um das System stabil zu halten, sagte Schulte. "Das totale Chaos haben wir bislang vermieden."

Diese Probleme gibt es am Frankfurter Flughafen

Es gebe eine relativ hohe Unpünktlichkeit und insbesondere beim Gepäck lange Wartezeiten, für die sich Schulte bei den Passagieren entschuldigte. Derzeit werde die Verladung abgehender Flugzeuge sowie das Gepäck von Transit-Passagieren priorisiert. Wer in Frankfurt seine Reise beende, müsse daher auch schon mal zwei Stunden auf die Koffer warten.

Zusätzlicher Aufwand entstehe, wenn die Fluggäste ohne Gepäck den Flughafen verließen, weil das Gepäck dann nachträglich zugestellt werden müsse. Vergleichsweise problemlos verliefen die Passagierkontrollen.

Schulte räumte ein, die Entwicklung im Laufe der Corona-Krise falsch eingeschätzt zu haben. Rund 4.000 Beschäftigte sind während der Pandemie gegangen.

Mehrere hundert Stellen am Flughafen Frankfurt unbesetzt

Fraport hat nach Schultes Angaben seit Spätsommer 2021 fast 1.000 Leute wieder neu eingestellt, hat aber Bedarf für mehrere hundert weitere. Er sei Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) dankbar, dass nun die schnelle Anwerbung von Aushilfen aus der Türkei ermöglicht werde, meinte Schulte. Er rechne zwar damit, dass ihr Einsatz noch rund zwei Monate auf sich warten lasse, aber auch das sei eine wichtige Entlastung. Ohnehin werde der Bedarf an Industrie-Arbeitskräften in den kommenden Jahren stark steigen.

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SWR