Für Johannes Bersch, der in der Mainzer Fastnacht vor allem durch seine politischen Vorträge als Moguntia oder Karl Lauterbach bekannt wurde, ist der anstehende Wahlkampf mitten in der Fastnachtskampagne absolut ein Thema. Man könnte meinen, mit der OB-Wahl wolle man in Mainz die Fastnacht noch ein bisschen pushen, so Bersch.
Vor allem, weil der Wahlkampf durch die vielen Kandidatinnen und Kandidaten sehr spannend werden würde. Allerdings müsse er auf aktuelle Entwicklungen spontan reagieren und seinen Vortrag dementsprechend anpassen.
Das sieht auch der Protokoller des Gonsenheimer Carneval Vereins, Erhard Grom, so. Durch den überraschenden Wechsel des ehemaligen Mainzer Oberbürgermeisters Michael Ebling (SPD) auf den Posten des rheinland-pfälzischen Innenministers sei das Thema so interessant. Wie genau er das in seinen Vortrag einbauen werde, sei aber noch nicht klar, so Grom. Dazu müsse erst endgültig feststehen, wer bei der OB-Wahl antrete.
Absprachen unter den Rednern notwendig
Auch der Sitzungspräsident der Fernsehfastnachts-Sendung "Mainz bleibt Mainz", Andreas Schmitt, ist derzeit noch in der Findungsphase, wie er sagt. In seiner Rolle als Obermessdiener beschäftige er sich häufig mit lokalen Themen. Allerdings sei es wichtig, sich auch mit anderen Aktiven abzusprechen, damit sich das Thema OB-Wahlkampf nicht zu oft wiederhole.
Florian Sitte, Präsident des Mainzer Carneval Clubs, ist skeptischer, wenn es um lokale Themen wie den OB-Wahlkampf geht. In seinen Vorträgen, zum Beispiel als Angela Merkel oder Greta Thunberg, nimmt er meist die große Politik aufs Korn. Lokalpolitische Themen würden oft nicht so gut ankommen, so Sitte. Das könne sich allerdings ändern, sollte der Wahlkampf sehr emotional werden.