Insgesamt registrierte das Polizeipräsidium Mainz 94 Unfälle, 41 davon seien auf Cannabis zurückzuführen. Im Vorjahr waren es noch 100 Gesamtfälle. Allerdings ist es nach Angaben von Experten noch zu früh, um eine Bilanz nach der Teillegalisierung zu ziehen.
Regeln, Drogendelikte, Haftentlassung Cannabis-Bilanz: Rheinland-Pfalz ein Jahr nach der Teillegalisierung
Der Konsum und Anbau von Cannabis ist in Deutschland seit einem Jahr mit Einschränkungen erlaubt. Was die Legalisierung von Cannabis geändert hat, was sich bei Straftaten und Unfällen in RLP bemerkbar macht und wie viele Menschen aus der Haft entlassen wurden - eine Bilanz.
Die Polizei in Worms hatte vor genau einem Jahr in einer Meldung geschrieben, "dass sich der Drogeneinfluss mutmaßlich negativ auf die Verkehrssicherheit auswirken wird." Es würden der Anstieg von Fahrten unter Drogeneinfluss sowie daraus resultierende, schwere Unfälle befürchtet. Dies hat sich bislang nicht bewahrheitet.
Keine Hinweise auf mehr psychische Erkrankungen in Rheinhessen
Das betreffe auch mögliche psychische Erkrankungen im Zusammenhang mit Cannabis-Konsum, sagte Christoph Gerth von der Alzeyer Rheinhessen-Fachklinik im Gespräch mit dem SWR. Bislang gebe es in seiner Klinik keine Häufung neuer Fälle. Allerdings bleibe abzuwarten, ob dies nur eine Momentaufnahme sei.
Bleibt es bei der teilweisen Legalisierung von Cannabis?
In Berlin bildet sich eine neue Regierungskoalition. Während die SPD der Legalisierung zugestimmt hatte, gibt es bei CDU/CSU weiterhin politische Gegner, die die Legalisierung von Cannabis wieder zurücknehmen wollen. Dies betrifft vor allem die CSU.
Die Folgen davon wären allerdings weitreichend: Ein Sprecher des Cannabis-Clubs Rheinhessen mit Sitz in Wörrstadt sagte, sein Verein habe mehrere 100.000 Euro investiert. Sollten die sogenannten Cannabis Social Clubs verboten werden, würden massive Regressforderungen auf den Bund zukommen.