Ein Musikzug auf dem Rosenmontagszug, den der MCV traditionell organisiert. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Andreas Arnold)

Moderner, digitaler, jünger?

Mitglieder des MCV wählen heute neuen Präsidenten

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AUTOR/IN
Christiane Spohn

Nach einer turbulenten zweiten Amtszeit tritt Reinhard Urban nicht mehr als Präsident des Mainzer Carneval-Vereins (MCV) an. Bisher einziger Kandidat ist Hannsgeorg Schönig.

Abgesagte Rosenmontagsumzüge und abgesagte Fastnachtssitzungen in der Corona-Pandemie, eine chaotische Buchhaltung und finanzielle Schwierigkeiten brachten viel Unruhe in den vergangenen Jahren in den MCV.

Jetzt will Hannsgeorg Schönig den Fastnachts-Verein neu ordnen und sich heute Abend von der Mitgliederversammlung des MCV im Kurfürstlichen Schloss in Mainz um 19 Uhr 30 zum Präsidenten wählen lassen.

Hannsgeorg Schönig will MCV-Präsident werden. (Foto: CDU Stadtratsfraktion Mainz )
Hannsgeorg Schönig will MCV-Präsident werden.

Hannsgeorg Schönig war bis vor kurzem CDU-Fraktionschef im Mainzer Stadtrat. Im Sommer kündigte er schon an, MCV-Präsident werden zu wollen. Seit zehn Jahren ist er MCV-Aktiver, Ehrenoffizier der Mainzer Ranzengarde und Gründungsmitglied des Schwellkopp-Träscher-Clubs.

Prominente Fastnachter im MCV-Vorstand

Der 58-jährige Schönig ist im Hauptberuf Bankdirektor bei der Landesbank Baden-Württemberg in Mainz. Er will zusammen mit einem neuen Führungsteam den Fastnachtsverein modernisieren. Wichtig ist ihm, dass aktive Fastnachter künftig im Vorstand vertreten sind.

"Im MCV ist nicht alles rund gelaufen, wir müssen die Kommmunikation im Verein verbessern."

Sein Vize-Präsident soll Adi Guckelsberger werden. Der MCV-Sitzungspräsident soll für das Programm der Saalfastnacht zuständig sein. Wichtige Funktion im Vorstand bekäme auch Fastnachtssänger Thomas Neger. Nach den Plänen von Schönig soll Neger das Programm der Straßenfastnacht verantworten und den Kontakt zu den anderen Mainzer Fastnachtsvereinen pflegen.

Alexander Mundo soll wie bisher das Kindermaskenfest betreuen. Mit in den Vorstand will Schönig auch den Zugleiter des Rosenmontagszuges Thorsten Hartel berufen.

Schönig will MCV modernisieren

Insgesamt will Hannsgeorg Schönig als MCV-Präsident dafür sorgen, dass der MCV jünger und digitaler wird. "Die Homepage muss verbessert werden, der Kartenverkauf im Internet und die Übertragung von Sitzungen im Netz müssen auch überarbeitet werden", so Schönig im Gespräch mit dem SWR.

Schönig will Rosenmontagszug nicht mehr alleine finanzieren

Als Finanzfachmann will Schönig sich besonders den Finanzen des MCV annehmen. Bevor der Verein etwas auf die Beine stelle, müsste genau geprüft werden, ob es die Finanzen des Vereins auch erlauben, so Schönig im SWR-Gespräch. Motivwagen für 45.000 Euro zum Beispiel wie in der letzten Kampagne müssten geprüft werden.

"Der MCV kann den Rosenmontagszug nicht mehr alleine finanzielle stemmen - da muss die Stadt sich beteiligen."

Die Kosten für die Sicherheit am Rosenmontagszug seien für den MCV alleine zu hoch, so Schönig. Nicht nur am Zug, sondern in der gesamten Mainzer Innenstadt müsse für die Sicherheit gesorgt werden. Daher solle die Stadt Mainz auch die Kosten mittragen. Dafür wolle er sich einsetzen, wenn er heute Abend als MCV-Präsident gewählt und die Nachfolge von Reinhard Urban antreten würde.

Reinhard Urban tritt nicht mehr an

Seit 2016 führt Reinhard Urban den MCV - jetzt endet seine Amtszeit.  (Foto: SWR, Sebastian Grom)
Seit 2016 führt Reinhard Urban den MCV - jetzt endet seine Amtszeit.

Professor Reinhard Urban will nicht mehr als MCV-Präsident kandidieren. "Selbst wenn heute Abend jemand aufsteht und mich bittet, lehne ich ab," sagte Urban im SWR-Gespräch.

"Ich gehe nicht im Groll mit dem MCV", sagt Reinhard Urban gegenüber dem SWR, "ich brauche mehr Zeit für die Familie, das ist der einzige Grund."

Bisher einziger Kandidat: Hannsgeorg Schönig

Laut Urban und MCV-Pressesprecher Bernd Funke ist Schönig bisher der einzige Kandidat für das Amt des MCV-Präsidenten. Es könne aber sein, dass sich noch jemand heute Abend meldet. "Eine Überraschung ist immer möglich", so Bernd Funke, "die Satzung erlaubt das."

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