In der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember machte er Halt vor dem Mainzer Hauptbahnhof, wie der Verein "Rheinhessen hilft" in den sozialen Netzwerken mitteilte. Rund 20 Menschen seien dort versorgt worden.
Das war ein voller Erfolg, sagte der 1. Vorsitzende des Vereins "Rheinhessen hilft", Marcio Demel. Die Wohnungslosen hätten sich sehr darüber gefreut, mit dem neuen Kältebus jetzt eine Anlaufstelle zu haben, in der sie die Winternächte verbringen können.
"In Mainz gibt es mangelnde Unterbringungsmöglichkeiten für obdachlose Menschen. Deshalb ist dieser Bus so wichtig. Die Housing Area in Mainz zum Beispiel platzt schon aus allen Nähten."
Der 12 Meter lange Bus soll laut dem Verein in Zukunft bei kalten Temperaturen mindestens drei Mal die Woche abends und nachts eingesetzt werden. Bei extremer Kälte würden Obdachlose außerdem durch den Mainzer Kältebus zum großen Bus gefahren. Dort könnten sie sich dann ausruhen und bis in die frühen Morgenstunden bleiben, so Demel. Einen ähnlichen Bus gibt es nach Angaben von "Rheinhessen hilft" nur noch in Hamburg, dort als Duschbus für die obdachlosen Menschen.

Stopps in Mainz und Wiesbaden
Neben Mainz sollen mit dem Bus unter anderem auch in Wiesbaden obdachlose Menschen versorgt werden. In der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember mache der Bus zum Beispiel Halt in der Wiesbadener Luisenstraße - nahe der Kirche St. Bonifatius, so der Verein "Rheinhessen hilft".
Nach Angaben des Vereins haben in dem Bus schätzungsweise um die 20 Personen Platz. Um in den Bus zu kommen, müsse vorher ein Corona-Test gemacht werden, den biete der Verein kostenlos an, so Demel. Tiere mitzubringen, sei ausdrücklich erlaubt.
"Mit diesem Omnibus werden obdachlose Menschen in Mainz, Wiesbaden und ganz Rheinhessen die Möglichkeit haben, sich in den Abend- und Nachtstunden auszuruhen. Die Menschen erhalten so ein Stück Privatsphäre und Lebensqualität zurück, was sehr wichtig ist."
Omnibus war Spontan-Kauf
Organisiert haben den Bus Markus und Adrian König vor Kurzem über ein Kleinanzeigenportal. Sie arbeiten ehrenamtlich bei "Rheinhessen hilft" mit und betreiben in Nierstein einen Autoteile- und Gebrauchtwagenhandel. Die beiden sind es auch, die den Bus gemeinsam mit einem Unternehmen aus Saulheim und "Rheinhessen hilft" auf Vordermann bringen. Nach Angaben von Markus König wurde der Bus gestrichen und sauber gemacht sowie Tische eingebaut.
Bus soll weiter ausgebaut werden
Je nachdem wie das Angebot von den Obdachlosen angenommen wird, sollen in Zukunft noch eine Couch und eine Küchenzeile hinzukommen, so Markus König. Er wird es auch sein, der den Bus zu den Plätzen fahren wird. Denn er habe einen Lkw-Führerschein und den brauche es für solch' große Fahrzeuge.