In Osthofen sollen weitere Flüchtlinge unterkommen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Kay Nietfeld)

Beschluss des Kreistags Alzey-Worms

Bekommt Osthofen zusätzliche Asylbewerberunterkunft?

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In Osthofen soll eine neue Unterkunft für Asylbewerber gebaut werden. Das hat der Kreistag Alzey-Worms jetzt beschlossen.

Die Mehrheit der Kreistagsabgeordneten hatte diesem Beschluss auf der Kreistagssitzung am Dienstagnachmittag zugestimmt - allerdings nur unter Vorbehalt. Das heißt: Nur wenn auch die Stadt Osthofen diesem Vorhaben zustimmt, wird auch gebaut. Die Entscheidung trifft der Osthofener Stadtrat frühestens in seiner Sitzung im Juli.

Kreis Alzey-Worms muss mit mehr Flüchtlingen rechnen

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hatte schon vor dem Krieg in der Ukraine signalisiert, dass dem Kreis Alzey-Worms - gemessen an seiner Einwohnerzahl - zukünftig mehr Flüchtlinge zugewiesen werden könnten. Darauf hatte man in der Kreisverwaltung reagiert und Pläne ausgearbeitet sowie Angebote eingeholt.

Bau einer neuen Flüchtlingsunterkunft sei die günstigste Lösung

Das günstigste Angebot sei demnach der Bau einer neuen Unterkunft in Osthofen. Dem stimmten die Kreistagsmitglieder am Dienstag zu. Geplant sei, dass der Kreis das Gebäude nach der Fertigstellung für fünf Jahre anmietet. Es soll Platz für 80 bis 100 Menschen bieten.

Landrat informierte bereits Stadtrat

Noch vor der Entscheidung im Kreistag hatte Landrat Heiko Sippel (SPD) den Osthofener Stadtrat über diese Pläne informiert. "Es war sehr gut, dass er da war", sagte Osthofens Stadtbürgermeister Thomas Goller (SPD). Er habe, soweit es möglich war, alle Fragen der Ratsmitglieder beantwortet.

Goller ist sich durchaus bewusst, dass der Neubau einer Flüchtlingsunterkunft für Osthofen Probleme bringen könnte - zumal es dort bereits eine solche Aufnahmeeinrichtung gibt. Rund 60 Geflüchtete leben zurzeit dort. "So viele Menschen in einer relativ kleinen Stadt unterzubringen, ist nicht ganz einfach", so der Stadtbürgermeister. Die Versorgung sei eine Frage, genauso wie die Möglichkeiten zur Integration.

Es braucht das "Ja" des Stadtrats

Landrat Sippel habe bei seinem Besuch aber deutlich gemacht, dass es den Neubau nur gebe, wenn Osthofen dazu ja sage - unabhängig davon, ob der Kreistag den Plänen bereits zugestimmt habe, erklärte Goller. Am 6. Juli trifft sich der Stadtrat zu seiner nächsten Sitzung, dann soll entschieden werden.

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SWR