Großes Polizeiaufgebot

Neonazi-Demo in Ingelheim abgesagt - Clowns standen bereit

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Am Samstagnachmittag wollten erneut Rechtsextreme in Ingelheim demonstrieren. Widerstand hatte sich formiert, Gegendemonstrationen waren angekündigt. Doch die Demo wurde abgesagt.

Mit grinsenden Masken, roten Perücken und bunten Klamotten wollten sich die Ingelheimer Clowns den rechten Demonstranten gegenüberstellen. "Wir wollen mal was anderes machen", sagt Dieter Engelhard, Vorsitzender des Vereins In-Rage, einem Bündnis gegen Rassismus und Gewalt im Vorfeld.

Am Ingelheimer Bahnhof waren viele Polizistinnen und Polizisten. Gegendemonstranten hatten eine Regenbogenfahne aufgehängt.  (Foto: SWR, C. Lutz)
Rund um den Ingelheimer Bahnhof waren am Samstagnachmittag Polizistinnen und Polizisten zu sehen. Der Bahnhof war weiträumig abgesperrt. Auf einer Verkehrsinsel hatten Gegendemonstranten eine Regenbogenfahne aufgehängt.

Bisher habe man den Neonazis nur den Rücken gezeigt und sie mit lauter Musik von der CD beschallt. Das sei nicht genug. Nun trete man ihnen offen gegenüber, mit geschminkten Gesichtern. Dabei sollen auch textlich veränderte Lieder zum Einsatz kommen. Doch dann kam es anders. Gegen 16 Uhr twitterte die Polizei, dass die Veranstalter die Demo in Ingelheim (Kreis Mainz-Bingen) abgesagt haben.

Da die Rechtsextremen im Vorfeld auch eine Kundgebung in Mainz-Gonsenheim angemeldet hatten, demonstrierten sie in der Nähe des Bahnhofs. Nach Angaben der Mainzer Polizei verlief alles ruhig. Knapp 30 Menschen beteiligten sich an der Kundgebung. Wegen der Demos waren am Samstagnachmittag mehrere hundert Polizistinnen und Polizisten im Einsatz.

Ingelheim immer wieder Treffpunkt für Rechtsextreme

Die Stadt Ingelheim war vor zwei Jahren bereits Treffpunkt für mehrere Neonazi-Demonstrationen. Immer wieder steht die Stadt im Mittelpunkt solcher Veranstaltungen. Das liegt offenbar daran, dass einer der Verantwortlichen für die Demonstrationen in Ingelheim wohnt.

Natürlich versuche man sich dagegen gerichtlich zu wehren, so eine Sprecherin, entsprechende Verfügungen würden von den zuständigen Gerichten aber immer wieder gekippt.

Mainz

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Zwei Tage nach den Demos und Straßenblockaden eines linken Bündnisses gegen eine Versammlung von Rechtsextremisten in Mainz hat die Polizei eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet. Unter anderem waren Beamten beleidigt worden, Steine wurden geworfen.

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