Zeugen hatten den Mann gegen 0:15 Uhr in der Nacht von Montag auf Dienstag von der Brücke springen sehen und die Polizei gerufen. Die Wiesbadener und Mainzer Feuerwehr, die DLRG Mainz-Kastel, die Wasserschutzpolizei Mainz und Wiesbaden rückten aus, um den Mann im Rhein zu suchen.
Vergeblich, denn der Springer war mittlerweile ans Ufer geschwommen und an der Open-Air-Bar "Mainzstrand" unweit der Brücke wieder an Land gegangen. Gegenüber Zeugen, die den Mann dort trafen, sagte er, er sei aus Spaß gesprungen. Ein Freund hätte sogar auf seine abgelegten Sachen aufgepasst. Anschließend, so die Polizei, seien die beiden Männer weggegangen.
Übermut kann lebensgefährlich sein
Dass ein Sprung von der Theodor-Heuss-Brücke in den Rhein kein Spaß ist, sondern lebensgefährlich sein kann, sagt Klaus Schniering von der Mainzer Wasserschutzpolizei. “Obwohl der Rhein gerade einen niedrigen Wasserstand hat, ist die Strömung sehr stark.” Zudem erkenne man im Dunkeln nicht, wo man hinspringe.
“Auch nachts fahren auf dem Rhein Schiffe, ein Sprung von der Brücke ist extrem gefährlich.”
Nicht der erste Sprung in den Rhein dieses Jahr
Marc Helfmann von der DLRG Mainz-Kastel war in der Nacht von Montag auf Dienstag auch bei dem Einsatz dabei. Er erzählt, dass in diesem Jahr schon mehrere Menschen von der Theodor-Brücke gesprungen seien. Als Mutprobe oder weil Alkohol im Spiel gewesen sei. Dabei sei die Strömung rund um die Brücke sehr tückisch. “Die Leute unterschätzen außerdem die Höhe”, sagt Helfmann. In der Fahrrinne ist die Durchfahrtshöhe etwa neun Meter hoch.
Auf der Mainzer Seite gebe es zudem viele Schiffsanleger. Wenn man durch die Strömung unter einen der Eisen-Schiffsanleger gezogen werde, könne man ertrinken.
“Für eine sehr dumme Aktion ist das ein extrem großer Aufwand für die Rettungskräfte”
Auch Michael Ehresmann von der Mainzer Feuerwehr sagt, dass bei einer Lebensrettung aus dem Rhein sehr viele Einsatzkräfte alarmiert werden. Auch Kräfte von den Freiwilligen Feuerwehren, die diesen Job ehrenamtlich machten.
"So etwas löst einen riesigen Aufmarsch an Rettungskräften aus. Die sind dann an anderer Stelle nicht verfügbar."
Wer erwischt wird, muss zahlen
In der Nacht konnte die Polizei die beiden Männer trotz Fahndung nicht finden. "Wenn man aber erwischt wird und sich herausstellt, dass man nur zum Spaß oder wegen einer Mutprobe in den Rhein gesprungen ist, dann muss man die Einsatzkosten bezahlen", sagt Klaus Schniering von der Wasserschutzpolizei in Mainz.
Wie viel das sei, komme unter anderem darauf an, wie viele Einsatzkräfte bei der Suche geholfen hätten. "Die Kosten sind sehr vom Einzelfall abhängig, aber da können schon mehrere Tausend Euro zusammenkommen", sagt Feuerwehr-Sprecher Michael Ehresmann.