Rettungsmission im Mittelmeer

Boot des Mainzer Sozialmediziners Trabert gerät in Brand

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Bei einer Rettungsmission auf dem Mittelmeer Mitte Juli war auf dem Boot des Mainzer Sozialmediziners Gerhard Trabert ein Feuer ausgebrochen. Dank des schnellen Einsatzes der Schiffscrew konnte Schlimmeres verhindert werden.

Der Mainzer Sozialmediziner war von Anfang bis Mitte Juli auf einer Rettungsmission im Mittelmeer unterwegs. Wie er dem SWR mitteilte, brach an einem Tag am Steuerpult plötzlich Feuer aus. Einige der Crewmitglieder hätten auf einmal "Feuer, es brennt" gerufen.

Sofort hätten alle so reagiert, wie sie es im Vorfeld gelernt haben, sagt Trabert. Einige hätten sich die Feuerlöscher geschnappt und damit das Feuer gelöscht, während andere die wichtigsten Funktionsbereiche wie Motor und Batterie ausgeschaltet hätten, um den Brand zu stoppen.

Schiffsmannschaft konnte Feuer löschen

Nach einer weiteren Stichflamme habe die Schiffsmannschaft das Feuer dann löschen können, so der Mediziner. "Doch der Strom war erst einmal weg", wie er erzählt.

"Wohl eine der schlimmsten Situationen auf See, die man erleben kann. Motor aus, Strom aus, nichts geht mehr!"

Über ein Notsatelliten-Telefon hätte die Mannschaft der "Nadir" Kontakt zu ihren Kolleginnen und Kollegen an Land aufgenommen. Mit deren Hilfe hätten sie den Motor und auch den Strom wieder zum Laufen gebracht.

"Jetzt bitte nicht wieder ausgehen, war unser aller Gedanke!"

Wie der Sozialmediziner in seinem Erfahrungsbericht beschreibt, war die Situation, selbst auf Hilfe angewiesen zu sein, nicht einfach: "Es gibt wohl kaum etwas Schlimmeres, wenn die, die anderen in Seenot helfen möchten, selbst in Seenot geraten und damit Rettungsressourcen für sich selbst beschlagnahmen, die dann für andere in diesem Moment nicht zur Verfügung stehen."

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Brandursache ist unklar

Wie Trabert mitteilt, war die Brandursache eventuell ein elektrischer Kurzschluss. Der genaue Grund, warum das Feuer ausgebrochen war, sei aber bis heute nicht definitiv geklärt.

Trotz des Zwischenfalls konnten der Sozialmediziner und sein Team wieder einigen Flüchtlingen helfen. So seien ihnen beispielsweise 14 Männer in einem kleinen Holzboot begegnet, denen sie Trinkwasser, ein Funkgerät, Taschenlampen und Rettungswesten gegeben hätten.

Fünfte Rettungsmission für Trabert

Am 10. Juli waren Trabert und sein Team vom Hafen in Gozo/Malta aufgebrochen, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Es war bereits Traberts fünfte Mission auf dem Mittelmeer.

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SWR