FDP-Fotowettbewerb

Das ist der schlechteste E-Scooter-Stellplatz in Mainz

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AUTOR/IN
Tjada Huchtkötter
Stefan Schmelzer
Portrait Stefan Schmelzer, Studio Mainz (Foto: SWR, Daniel Brusch)

Die FDP in Mainz hatte einen Fotowettbewerb ausgeschrieben: Wo wurde ein E-Scooter besonders schlecht abgestellt? Jetzt gibt es einen Gewinner, Mit der Aktion will die Partei Druck auf die Stadt Mainz ausüben, die eigentlich schon lange Abstellplätze für E-Scooter schaffen wollte.

Gewinnerbild des E-Scooter-Wettbewerbs (Foto: FDP-Stadtratsfraktion Mainz)
Das Gewinnerbild - keine Rücksicht auf niemanden. Bild in Detailansicht öffnen
Auf dem zweiten Gewinnerbild ist zumindest noch ein bisschen Platz für den Radverkehr gelassen worden. Bild in Detailansicht öffnen
Das Rheinufer am KUZ dient nicht nur als Anlegestelle für Schiffe, sondern auch als Ankerplatz der besonderen Art. Bild in Detailansicht öffnen
Hier wurde beim "Abstellen" zumindest daran gedacht, dass der Fußweg weiterhin benutzt werden kann. Bild in Detailansicht öffnen
Auch eine Verkehrsinsel an der Wallstraße eignet sich offensichtlich sehr gut, um den Roller dort abzustellen. Bild in Detailansicht öffnen
Häufig werden in Mainz die E-Scooter einfach irgendwo geparkt oder hingeworfen. Bild in Detailansicht öffnen

Gewonnen haben gleich zwei Fotos, beide eingereicht vom Ortsvorsteher der Mainzer Altstadt, Brian Huck (Grüne). Er fotografierte einen E-Scooter, der quer auf einem Gehweg geparkt war, sodass weder Fußgänger, Rollstuhlfahrer noch Menschen mit Kinderwagen oder Rollatoren daran vorbeikamen.

Auf dem zweiten Bild steht ein E-Scooter mitten auf einem Radweg. Durch die Poller am Ende des Weges erfordert es also schon ein bisschen Geschick, um unfallfrei am Scooter vorbeizufahren.

"Ich laufe auf meine Haustür zu, sehe diese Dinger und dachte, das passt perfekt."

Huck sagt, er habe gar nicht weit laufen müssen, um die Bilder zu schießen. Direkt vor seiner Haustür habe er die schlecht geparkten E-Scooter gesehen. Das habe ihn so frustriert, dass er sich entschieden habe, an dem Wettbewerb teilzunehmen.

E-Scooter werden in Mainz überall geparkt

Den Wettbewerb ausgerufen hatte David Dietz, Fraktionsvorsitzender der FDP im Mainzer Stadtrat. Ihn stört vor allem, dass die E-Scooter überall rumstehen und an vielen Ecke einfach irgendwie geparkt werden können. Die stünden dann kreuz und quer auf Geh- und Radwegen oder in Einfahrten. So versperrten sie auch wichtige Hilfen wie zum Beispiel Leitstreifen für Blinde.

Ihm sei klar, dass dieser Wettbewerb allein das Problem mit wild abgestellten E-Scootern nicht lösen werde. "Es ist aber eine schöne Aktion, um der Stadt in dieser Thematik etwas mehr Dampf zu machen", so Dietz.

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Stadt Mainz hat bislang keine E-Scooter-Parkplätze ausgewiesen

Vor einem Jahr hatte der Mainzer Stadtrat bereits beschlossen, dass die Verwaltung ein Konzept erarbeiten soll. Darin sollte geregelt werden, dass E-Scooter nur noch an genau definierten Stellplätzen abgestellt werden dürfen. Davon ist im Stadtgebiet allerdings bislang noch nichts zu sehen.

Die Mainzer Stadtverwaltung äußert sich dazu so: Man sei an dem Thema zwar dran, bisher gebe es aber noch keine konkreten Plätze, an denen das wilde Parken unterbunden werden könne, so eine Stadtsprecherin. Daraus kann man also folgern, dass momentan noch überall geparkt werden darf, also auch auf Gehwegen, Blindenleitstreifen oder in Gebüschen.

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Die Anbieter dieser E-Scooter in Mainz haben eigenen Angaben zufolge in ihren Apps schon einzelne Parkverbotszonen eingerichtet. In denen dürften die E-Scooter gar nicht abgestellt werden. Allerdings halte das offensichtlich viele nicht davon ab, innerhalb der erlaubten Zonen schlecht zu Parken.

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