Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Selz, Klaus Penzer, räumt am Donnerstag seinen Posten. Am Mittwoch verabschiedete ihn der Verbandsgemeinderat feierlich. (Foto: SWR)

Eine Ära geht zu Ende

Penzer vom VG-Rat Rhein-Selz verabschiedet

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Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Selz, Klaus Penzer, geht am Donnerstag in den Ruhestand. Am Mittwoch verabschiedete ihn der Verbandsgemeinderat feierlich.

28 Jahre lang war Klaus Penzer (SPD) der Chef in der Verbandsgemeinde Rhein-Selz - was eigentlich nicht ganz stimmt. Denn als Penzer 1994 zum Verbandsbürgermeister gewählt wurde, hieß die VG noch Nierstein-Oppenheim und war deutlich kleiner. Im Rahmen der durch das Land Rheinland-Pfalz durchgeführten Gebietsreform fusionierten 2014 die Verbandsgemeinden Guntersblum und Nierstein-Oppenheim zur VG Rhein-Selz, deren erster Bürgermeister Klaus Penzer wurde - also der größten VG in Rheinland-Pfalz.

In erster Linie Verwaltungsmann

"Diese Fusion war aus meiner Sicht eine gelungene Sache", sagte Penzer jetzt kurz vor seinem Abschied vom Bürgermeisterposten. Er habe von Anfang an eine klare Struktur im Kopf gehabt, wie die Verwaltung mit der sehr viel größeren VG arbeiten soll. Und das habe sehr gut funktioniert. Die Menschen der beiden unterschiedlichen Verbandsgemeinden zusammenzuführen, habe er nicht als seine Aufgabe gesehen. "Ich bin in erster Linie Verwaltungsmann. Ich bin dafür verantwortlich, dass die Dienstleistungen für die Bürger, für die Ortsgemeinden, für die Schulen und für die Feuerwehren reibungslos funktionieren."

Der Festumzug zum Rheinland-Pfalz-Tag 2004 in Nierstein und Oppenheim (Foto: SWR)
Das Land zu Gast in Nierstein und Oppenheim beim Rheinland-Pfalz-Tag 2004. Damals war Penzer noch Bürgermeister der VG Nierstein-Oppenheim.

Rheinland-Pfalz-Tag und Hallenbad

Außer der Fusion war für den heute 72-Jährigen der Rheinland-Pfalz-Tag 2004 ein besonderes Highlight. "Da war das Land zu Gast in Nierstein und Oppenheim. Ein ganz besonderes Fest, das sehr gut gelungen war", sagt Penzer heute im Rückblick. Als ständiger Wegbegleiter in seinen inzwischen 28 Jahren als VG-Bürgermeister entpuppte sich das Oppenheimer Hallenbad. Bereits bei seinem Amtsantritt sei das Hallenbad dringend sanierungsbedürftig gewesen und immer wieder in all den Jahren habe die VG viel Geld in das Bad pumpen müssen, so Penzer. Und jetzt wird es abgerissen und wahrscheinlich für viele Millionen Euro neu gebaut. Aber das ist nicht mehr Penzers Aufgabe.

Rathaus der Verbandsgemeinde Rhein-Selz (Foto: SWR)
Der Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Rhein-Selz in Oppenheim: das sogennannte Rondo

Erstmal die freie Zeit genießen

Überhaupt hat sich der 72-Jährige vorgenommen, nach der Amtsübergabe am Donnerstag, erst mal die Seele baumeln zu lassen. "Keine Termine mehr im Kalender außer Zahnarzt und Frisör, das ist schon eine tolle Perspektive. Und die Tatsache morgens in die Zeitung zu schauen und zum Beispiel sagen zu können: Rhein-Selz-Park? Das ist definitiv nicht mehr meine Baustelle."

Penzer übergibt den grünen Stift

Am Donnerstagvormittag treffen sich Penzer und sein Nachfolger Martin Groth (FWG) im Büro des Bürgermeisters. "Ich übergebe ihm den Büroschlüssel und den grünen Stift", sagt Penzer. Mit dem grünen Stift unterzeichne der Bürgermeister den Schriftverkehr. "Die Farbe Grün ist ihm allein vorbehalten." Mit Tipps für seinen Nachfolger will sich Klaus Penzer zurückhalten, nur so viel: "Wichtig wäre, das Vertrauen der Mittarbeitenden zu gewinnen und dass sie ihm vertrauen."

Blick auf die Katharinenkirche in Oppenheim aus dem Büro des VG-Bürgermeisters (Foto: SWR)
Dieser Ausblick aus dem Büro wird Klaus Penzer sicher fehlen.

Bereits am Mittwochnachmittag verabschiedete der Verbandsgemeinderat in einer außerordentlichen Sitzung Klaus Penzer aus seinem Amt. Am Donnerstag räumt der 72-Jährige dann seinen Schreibtisch in der Verbandsgemeindeverwaltung in Oppenheim. "Freitagabend gibt es noch ein kleines Fest mit Freunden und Weggefährten bei mir", und dann ist die Ära VG-Bürgermeister Klaus Penzer abgehakt.

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