Neue Gebühr sorgt für Unmut

Lauftrainerin aus Mainz soll für Nutzung des Waldes zahlen

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Judith Seitz
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Die ehemalige Stabhochspringerin Carolin Hingst gibt im Ober-Olmer Wald bei Mainz Laufkurse. Jetzt verlangt das Forstamt Rheinhessen auf einmal eine Nutzungsgebühr für den Wald.

Ging es für Carolin Hingst in den Zeiten ihrer Profikarriere als Stabhochspringerin vor allem darum, besonders hoch hinaus zu kommen, will sie jetzt als Trainerin Menschen in Bewegung bringen.

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet die heute 44-Jährige als Personal Trainerin und Coach. Ein großer Teil ihrer Arbeit sind die Laufkurse im Ober-Olmer Wald bei Mainz. Vor allem am Wochenende unterrichtet sie dort Laufen, Nordic Walking und Walking.

Forstamt Rheinhessen verlangt Gebühr für Waldnutzung

Alle Kurse seien stets beim Forstamt Rheinhessen angemeldet und dort auch genehmigt worden, erzählt Carolin Hingst im Gespräch mit dem SWR. Vergangenes Jahr habe das Forstamt aber den Gestattungsvertrag aus heiterem Himmel gekündigt.

Am Telefon habe sie erfahren, dass sie zwar einen neuen Vertrag bekommen könne, dass sie aber künftig Geld für die Nutzung des Waldes zahlen soll. Konkret verlangt das Forstamt zehn Prozent der Bruttoeinnahmen aus ihren Kursen. Zuerst hatte die Allgemeine Zeitung darüber berichtet.

Private Joggingrunden kosten nichts

Zehn Prozent der Kurseinnahmen, das kann sich Carolin Hingst nicht leisten, sagt sie. Und sie versteht nicht, warum es einen Unterschied machen soll, ob jemand privat joggen geht oder in ihrem Kurs den Wald nutzt.

Dieser Wald ist für jede Privatperson kostenlos.

Die Gebühren werden nur von kommerziellen Anbietern erhoben. Das sind neben den Laufkursen von Carolin Hingst noch einige wenige Angebote wie Yoga im Wald oder Waldbaden.

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Zu viele Veranstaltungen im Ober-Olmer Wald

Leonie Münzer vom Forstamt Rheinhessen verteidigt die Entscheidung für die neue Nutzungsgebühr. Sie sagt, es gebe immer mehr gewerbliche Veranstaltungen im Ober-Olmer Wald. Das Forstamt habe dadurch mehr Arbeit und müsse sich die jetzt bezahlen lassen.

Für die Höhe von zehn Prozent der Brutto-Kurseinnahmen habe man sich entschieden, damit alle Anbieter gleichermaßen belastet würden.

Noch keine Einigung zwischen Hingst und Forstamt

Als die Forderung nach der Nutzungsgebühr aufkam, hatte sich Carolin Hingst direkt ans Fortsamt gewendet. Von dort habe es aber kein Entgegenkommen gegeben, erzählt sie. Auch der Vorschlag für eine Pauschale ihrerseits sei ignoriert worden.

Leonie Münzer vom Forstamt sagte dem SWR, dass man zu Gesprächen bereit sei. Wer sich die Gebühr nicht leisten könne, solle mit dem Forstamt sprechen. Die Situation zwischen Hingst und dem Forstamt scheint aber vorerst festgefahren.

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