Ein Bus wartet mit geöffneter Tüa an einem Busbahnhof auf Fahrgäste. (Foto: SWR)

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Kreis Alzey-Worms möchte nach dem 9-Euro-Ticket ein Rheinhessen-Ticket

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Was folgt auf das 9-Euro-Ticket? Der Landrat des Kreises Alzey-Worms hat eine Idee. Doch alleine kann der Kreis das sogenannte Rheinhessen-Ticket nicht stemmen.

Unkompliziert mit dem ÖPNV in Rheinhessen unterwegs sein - egal, welchen Verkehrsverbund man nutzt? Das könnte mit dem Rheinhessen-Ticket möglich werden. Landrat Heiko Sippel (SPD) spricht sich für ein solches Angebot aus. Geprüft werden müsse aber, ob sich der Kreis das auch leisten kann, sagte Sippel dem SWR. Ein Rheinhessen-Ticket könne der Kreis Alzey-Worms nicht im Alleingang machen. Der Kreis Mainz-Bingen und die Stadt Mainz müssten sich ebenfalls über Zuschüsse an dem neuen Angebot beteiligen. Noch besser wäre es, so Sippel, wenn auch die Kreise Bad Kreuznach und Birkenfeld mitmachen würden.

Rheinhessen-Ticket sollte günstiger als Monatskarte sein

Welche Kosten auf die Kommunen zukämen, könne man noch nicht sagen, der zuständige Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund, RNN, prüfe das gerade. Der Preis für ein solches Ticket müsse aber unter den jetzigen Preisen, beispielsweise für eine Monatskarte liegen. Nur so könne man Menschen davon überzeugen, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen.

Stadt Mainz fordert Geld von Land und Bund

Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) sagte auf SWR-Nachfrage: "Grundsätzlich sind wir dafür, dass der ÖPNV bezahlbar bleibt. Wir sprechen mit den Kreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms und der Stadt Worms über das Thema ÖPNV. Klar ist aber auch, dass solche Tickets nicht ohne die Mitfinanzierung vom Land oder dem Bund angeboten werden können."

Unterstützung kommt auch aus Bad Kreuznach und Ingelheim

Die Landrätinnen der Kreise Bad Kreuznach und Mainz-Bingen, Bettina Dickes (CDU) und Dorothee Schäfer (CDU), sind offen für ein Anschlussangebot für das 9-Euro-Ticket im ÖPNV. Das Ticket habe gezeigt, dass ein sehr günstiger Tarif zumindest einige Menschen dazu bringe, häufiger auf Bus und Bahn umzusteigen, sagte Bettina Dickes dem SWR. Im Oktober startet der Kreis Bad Kreuznach zusammen mit dem Kreis Mainz-Bingen ein neues ÖPNV-Konzept. Das Busangebot soll damit deutlich verstärkt werden. Dazu brauche es aber auch einen günstigen Tarif, der Menschen dazu bewege, das Angebot auch zu nutzen, so Dickes. Sie unterstütze deshalb auch die Idee des Rheinhessen-Tickets. Auch Landrätin Schäfer aus dem Kreis Mainz-Bingen fordert einen günstigeren ÖPNV, um den Umstieg für den Nutzer schmackhaft zu machen.

RNN braucht ein Gutachten

Unterdessen prüft der Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN) die Kosten und die Bedingungen für ein solches Rheinhessen-Ticket. Dafür müsse ein aussagekräftiges Gutachten erstellt werden, sagte die Geschäftsführerin des RNN, Silke Meyer. Es müssten auch mögliche Zuschüsse von Land und Bund geprüft werden. Allerdings sei momentan auch noch ein bundesweiter Ersatz für das 9-Euro-Ticket im Gespräch, so Meyer. Darüber wollen die Verkehrsminister bei ihrer Konferenz Anfang Oktober beraten. Diese Gespräche möchte man im RNN abwarten.

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