Zu der Demonstration hatten unter anderem die Seebrücke Mainz, der Flüchtlingsbeirat und das Migrationsbüro des Landes Rheinland-Pfalz aufgerufen. Vor dem Mainzer Theater versammelten sich nach ersten Schätzungen mindestens 200 Demonstrantinnen und Demonstranten. Auch Teilnehmer einer Fridays-for-Future-Kundgebung schlossen sich an.
Lage für viele in Afghanistan lebensbedrohlich
Der Leiter des Migrationsbüros, Behrouz Asadi, sagte im Vorfeld, nach der Machtübernahme der Taliban drohten den Menschen in Afghanistan im Namen der Scharia Verfolgungen, Zwangsehen und Hinrichtungen. Zehntausende Menschen, die sich für ein friedliches, demokratisches Afghanistan eingesetzt hätten, seien nun in akuter Lebensgefahr. Viele seien aufgrund ihrer Zusammenarbeit mit deutschen Einrichtungen und Organisationen massiv gefährdet, hieß es im Aufruf des Flüchtlingsbeirates.
"Einem fehlen die Worte... und viel Hoffnung haben wir alle gerade nicht. Zumindest ist die Demo noch ein Zeichen der Solidarität und für eine Aufnahme der Menschen."
Junge Frauen aus Afghanistan erheben ihre Stimme
Zu der Kundgebung vor dem Mainzer Theater wurden mehrere Redner und Rednerinnen erwartet, darunter auch junge Frauen aus Afghanistan. Eine 26-jährige Studentin aus Mainz, deren Eltern in den 1990er Jahren aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet waren, sagte vor der Veranstaltung: "Wir müssen unsere Stimme erheben! Jetzt wo wieder große Ungerechtigkeit in Afghanistan herrscht, den Frauen und Mädchen ihre Freiheit genommen und sie unterdrückt werden. Es ist unsere Pflicht als Menschen – egal woher wir kommen – uns für diese Menschen einzusetzen!"
Solidaritätsdemo auch in Koblenz
Auch in Koblenz gingen Menschen aus Solidarität mit Afghanistan auf die Straße. Etwa 250 Teilnehmer und Teilnehmerinnen versammelten sich hier am Nachmittag. Dazu aufgerufen hatte die Organisation "Seebrücke". Die Bewegung setzt sich für Seenotrettung, sichere Fluchtwege und für die dauerhafte Aufnahme von geflüchteten Menschen in Europa ein.