Die Kröten machen sich laut Rainer Michalski vom NABU Rheinhessen-Nahe erst dann auf den Weg, wenn es nachts mindestens 6 Grad hat und wenn es feucht ist. "Solange es nachts noch friert, ist es ihnen zu kalt", sagt Michalski.
Kröten suchen Laichgewässer
Die Tiere suchen nach Bächen, Seen oder Tümpeln. Oft, aber nicht immer, kehrten sie dabei an die Gewässer zurück, in denen sie selbst geboren wurden, so der NABU.
Die Wanderung dorthin ist für sie aber nicht ungefährlich. Um zu ihren Laichgebieten zu kommen, müssen sie im Kreis Bad Kreuznach oft Straßen überqueren. Dabei werden viele von ihnen überfahren. Oder sie sterben wegen Autos, die zu schnell an ihnen vorbeifahren. Der Strömungsdruck bringt laut NABU die inneren Organe der Amphibien zum Platzen.
Durch Tunnel sollen mehr Kröten überleben
Um die Gefahr für die Tiere zu verringern, wurden beispielsweise zwischen Monzingen und Auen (Kreis Bad Kreuznach) sogenannte Amphibienleitanlagen installiert. Das sind Gräben, die zu Tunneln führen, durch die die Kröten und Frösche dann auf die andere Straßenseite kommen.

Rolf Model vom NABU Bad Sobernheim hat sich 19 Jahre lang dafür engagiert, dass so eine Leitanlage gebaut wird. "Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich wir darüber sind, dass das endlich gebaut wurde", sagt Model. Das Land habe rund 300.000 Euro für die Krötenschutzanlage ausgegeben.
Ehrenamtliche sammeln Kröten ein
Die Tunnel gibt es aber nicht überall. An anderen Stellen stünden Krötenschutzzäune. Die Tiere würden dann dort von Ehrenamtlichen aufgesammelt und an ihren Laichplätzen wieder freigelassen.
Nach Angaben von Rainer Michalski zählt die Region Rheinhessen/Nahe nicht unbedingt zu den klassischen Amphibiengebieten. Kröten würden vor allem im Wald leben und davon gebe es in der Region nicht gerade viel. Trotzdem sollten Autofahrerinnen und Autofahrer auch hier in der Region langsam fahren, wenn sie an Stellen vorbeikommen, an denen die Tiere die Straße überqueren.