Nach Angaben einer Sprecherin des Theaters hat die Kostümdirektion eine bunte Mischung aus Kleidern, Gewändern und verschiedenen Kopfbedeckungen aussortiert - von orientalischen Kostümen über mittelalterliche Kleider bis hin zu Kinderkostümen in Matrosenart. Insgesamt standen rund 2.000 Teile zum Verkauf, darunter auch Gesichtsmasken und Hüte. Die Preise lagen zwischen drei Euro für Accessoires und mehreren hundert Euro für aufwändigere Kostüme.
Theater-Fundus mit 40.000 Kostümen
Dass das Staatstheater die Kostüme verkauft, liegt an den begrenzten Räumlichkeiten. Denn der Kostümfundus des Theaters ist riesig: Etwa 40.000 Teile lagern dort, um bei neuen Produktionen immer wieder rausgeholt zu werden. Weil aber bei jeder Spielzeit dutzende dazu kommen, stößt der Fundus immer wieder an seine Kapazitätsgrenze. Um den nötigen Platz zu schaffen, verkauft das Staatstheater Kostüme, die es nicht mehr braucht.
So finden sich beispielsweise Kleidungsstücke aus den Aufführungen "Don Carlo", "Der Freischütz" und "Armide". Für die Kostüme aus dem Stück "Armide" bekam das Mainzer Staatstheater im Jahr 2016 eine Auszeichnung der Fachzeitschrift Opernwelt. Das Staatstheater nennt sie daher fast wehmütig "ihre Herzensstücke".
30 Mitarbeitende für Beratung und Anprobe in der "Lulu"
Pünktlich um 11.11 Uhr öffneten sich die Türen, etwa 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kostümdirektion und der Maske berieten die närrische Kundschaft. Anprobieren konnte man die Kostüme in den Umkleidekabinen im zweiten Stock der "Lulu". Nicht immer war gleich ersichtlich, welche Größe die Kleidungsstücke haben. Denn neben Konfektionsware waren auch speziell auf die Schauspieler maßgeschneiderte Teile dabei.
Der Kostümverkauf findet seit Jahren statt und findet regen Anklang. Hunderte Kundinnen und Kunden kommen jedes Jahr in der Fastnachtszeit, um sich ausgefallene Kostümierungen zu suchen.